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Newsletter 2019/01 vom 04.04.2019

DERA

Der Deutsche Pavillon auf der PDAC

PDAC und Indaba: "German Days" mit Know-how aus der BGR

Als Mitveranstalter hat die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR kürzlich zwei wichtige deutsche Messe-Auftritte bei international bedeutenden Bergbaumessen organisiert. Die Expertinnen und Experten der DERA richteten mit Partnerorganisationen sowohl den „German Day“ bei der größten Bergbaumesse Afrikas, der „Investing in African Mining Indaba“ Anfang Februar in Kapstadt (Südafrika) als auch die gleichnamige Veranstaltung bei der größten Explorations- und Bergbaumesse der Welt, der „PDAC International Convention, Trade Show & Investors Exchange“ Anfang März in Toronto (Kanada) aus. Beide Messen, an denen auch hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft teilnahmen, boten deutschen Unternehmen eine Plattform, um sich mit Geschäftspartnern auszutauschen und zu vernetzen. Den „German Day“ auf der Indaba veranstaltete die DERA gemeinsam mit der Deutschen Auslandshandelskammer (AHK) für das südliche Afrika. Ziel war es, weitere Möglichkeiten für deutsch-afrikanische Kooperation im Rohstoffsektor auszuloten. Bei der PDAC wurde die DERA vom Kompetenzzentrum Bergbau & Rohstoffe der Auslandshandelskammer (AHK) Kanada und von der Fachvereinigung Auslandsbergbau (FAB) unterstützt. Dort standen u.a. strategische Partnerschaften zwischen deutschen und kanadischen Unternehmen entlang der Liefer- und Wertschöpfungsketten von mineralischen Rohstoffen im Fokus.

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Marine Rohstoffforschung I

Große Vorkommen an Metallerzen im Indischen Ozean entdeckt

Große Vorkommen an Metallerzen im Indischen Ozean entdeckt

Für die BGR war es die bisher erfolgreichste Erkundungskampagne zur Exploration von polymetallischen Sulfiderzen im deutschen Lizenzgebiet im Indischen Ozean. Bei ihrer kürzlich durchgeführten Ausfahrt mit dem niederländischen Forschungsschiff M/V PELAGIA entdeckten die Expertinnen und Experten der BGR in der Tiefsee am Südostindischen und Zentralindischen Rücken gleich drei neue Areale mit großen Metallerzvorkommen. In Tiefen von 2.200 bis 2.500 Metern am Meeresgrund wurden insgesamt 20 ausgedehnte Sulfiderzhügel identifiziert. In den bis zu 60 Meter hohen Ablagerungen steckt ein Potenzial von über 10 Millionen Tonnen goldreicher Kupfer-, Zink- und Bleierze sowie weiterer wichtiger wirtschaftsstrategischer Metalle wie z.B. Indium, Gallium, Selen oder Tellur. Die Funde gehören zu den größten bisher entdeckten Vorkommen dieser Art am Meeresboden. Ausgangspunkt der insgesamt fünften Schiffsexpedition innerhalb des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie beauftragten INDEX-Programms war Mauritius. Unterstützt wurden die Forscherinnen und Forscher bei ihrer Arbeit einmal mehr von mehreren wissenschaftlichen Institutionen. Dazu gehörten das Deutsche Zentrum für marine Biodiversitätsforschung Wilhelmshaven, das GEOMAR - Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel sowie die Universität Hamburg, die HafenCity Universität Hamburg und die kanadische Laurentian University.

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Marine Rohstoffforschung II

Forschungsschiff SONNE. Foto: Philipp Brandl

ARCHIMEDES - erste Untersuchungen von BGR und GEOMAR im Lau-Becken

Im Rahmen des Kooperationsprojekts ARCHIMEDES I haben die BGR und das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel kürzlich mit dem Forschungsschiff SONNE ihre erste Expedition ins Lau-Becken im Südwestpazifik unternommen. Ziel des Projekts sind Untersuchungen der untermeerischen Entwicklungsgeschichte des pazifischen Beckens nahe der Inselkette Tonga. Während der siebenwöchigen Ausfahrt erfolgten zahlreiche Messungen in bis zu 3 km Wassertiefe. Dazu wurden unterschiedliche wissenschaftliche Methoden angewandt. Mit Hilfe des Einsatzes von Seismik, Gravimetrie und Magnetik gelang es, ein Abbild des Untergrundes zu erzeugen. Aus der Interpretation der Ergebnisse in Verbindung mit einer direkten Beprobung von Gesteinen können Rückschlüsse auf die Entstehungsgeschichte der vulkanischen Kruste des gesamten Lau-Beckens gezogen werden. So wurden signifikante Hinweise auf aktuelle Störungszonen gefunden. Diese Rissstrukturen sind Voraussetzung für die Bildung von metallischen Lagerstätten am Meeresboden (u.a. Kupfer- und Zinkerze) im Rahmen von hydrothermalen Prozessen. Solche Prozesse waren auch für eine Vielzahl der aktuell an Land abgebauten Lagerstätten verantwortlich. Mehr als die Hälfte der heutzutage an Land abgebauten metallischen Lagerstätten entstanden ursprünglich als submarine Ablagerungen, in der Mehrzahl unter dem Einfluss von Extensionsprozessen in vulkanischer Kruste.

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Grundwasser

Die neue hydrogeologische Karte Sambias ist digital verfügbar

Die neue hydrogeologische Karte Sambias ist digital verfügbar

Mehr Informationen, zeitgemäßes Format - die neu überarbeitete hydrogeologische Karte von Sambia steht den Nutzern digital zur Verfügung. An der Aktualisierung der „Hydrogeological Map of Zambia“ im Maßstab 1:1,500,000 waren Sambias Water Resources Management Authority (WARMA) und die BGR beteiligt. Die Neuauflage erfolgte im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit im deutsch-sambischen Grundwassermanagementprojekt. Die digitale Karte ersetzt das bisherige Druckwerk aus dem Jahr 1990, von dem es zuletzt nur noch wenig Exemplare gab. Sie enthält eine Reihe zusätzlicher Informationen und zeigt auch für Nicht-Hydrogeologen anschaulich das Grundwasserpotenzial des afrikanischen Landes. Erstellt wurde die Karte mit Hilfe der frei verfügbaren GIS-Software QGIS. Dies ermöglicht Sambias Behörden zukünftig, weitere Aktualisierungen der Karte in Eigenregie durchzuführen. Karten und GIS Daten sind über die WARMA in Lusaka verfügbar.

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Boden

Neuer Ableitungsschlüssel unterstützt internationalen Gebrauch von Bodendaten

Neuer Ableitungsschlüssel unterstützt internationalen Gebrauch von Bodendaten

Bodendaten werden in Deutschland mit der Bodenkundlichen Kartieranleitung (KA) erhoben und die Böden mit ihrer Hilfe klassifiziert. Um den Austausch im internationalen Kontext zu erleichtern, stellt die BGR mit dem Ableitungsschlüssel KA5/WRB, Version 2.0, jetzt eine Datenbank-Fachanwendung zur Verfügung, die die Bestimmung von Bodentypen nach der aktuellen Ausgabe der internationalen Bodenklassifikation „World Reference Base for Soil Resources“ (WRB) erlaubt. Wahlweise können Namen der WRB-Ausgabe 2014 (update 2015) oder Ausgabe 2006 (update 2007) erzeugt werden. Die neue Version des Ableitungsschlüssels komplettiert die BGR-„Schlüsselfamilie“, zu der auch der Konformitätsschlüssel (prüft Bodendaten auf Konformität mit der KA5) und die Übersetzungsschlüssel (sie aktualisieren die Nomenklatur älterer Datensätze) gehören. Die Anwendung des Ableitungsschlüssels KA5/WRB ist zweisprachig (Deutsch und Englisch). Sie erleichtert es den Nutzerinnen und Nutzern, ihre bodenkundlichen Erkenntnisse auf Basis einer einheitlichen Beschreibung und Darstellung international zu kommunizieren. Kriterien sind z. B. die mineralische Zusammensetzung, der Humusgehalt oder Grund- und Stauwassermerkmale.

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Salzforschung

BGR forscht in Deutschland zu flach gelagerten Steinsalzformationen

BGR forscht in Deutschland zu flach gelagerten Steinsalzformationen

Die BGR führt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) umfangreiche Forschungsarbeiten zu flach gelagerten Steinsalzformationen durch. Während die BGR in der Vergangenheit den Schwerpunkt ihrer Forschung auf Untersuchungen von Lagerstätten des Typs „Salzstock“ gelegt hatte, beschäftigen sich neue geologische Studien im Rahmen des Projekts BASAL mit der Verbreitung, Zusammensetzung und den geologischen Lagerungsverhältnissen flach lagernder Steinsalzfolgen in Deutschland. Ergänzend dazu baut die BGR eine grundlegende Datenbasis zu repräsentativen mechanischen und hydraulischen Eigenschaften dieser Salzlagerstätten auf. Auf Grundlage dieser Datenbasis sollen petrographische oder geologische Einflüsse auf die Gebirgseigenschaften analysiert und quantifiziert werden. Probenahmen und Feldversuche sind auf zugängliche Gewinnungsbergwerke beschränkt, so dass Kooperationen der BGR mit Bergwerksunternehmen erforderlich sind. Die K+S Aktiengesellschaft hat der BGR kürzlich Feldarbeiten in einem ihrer Steinsalzbergwerke der esco GmbH & Co. KG ermöglicht. Im Januar und Februar hat die BGR mehrere Bohrungen im Bergwerk Borth bei Rheinberg (Nordrhein-Westfalen) durchgeführt. Dabei wurden Steinsalzkerne entnommen und es erfolgten mechanische und hydraulische In-situ-Untersuchungen. Die Ergebnisse der Feldversuche werden jetzt in den Laboren der BGR ausgewertet.

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Nutzung tieferer Untergrund/CO2-Speicherung

Symposium zu CO2- und Wasserstofftechnologien für die Energiewende

Symposium zu CO2- und Wasserstofftechnologien für die Energiewende

Welche Beiträge können Technologien zur Speicherung oder Nutzung von Kohlendioxid (CO2) bzw. Wasserstoff (H2) leisten, um die zukünftige Energieversorgung sowie ausgewählte industrielle Prozesse nachhaltig und klimafreundlich zu gestalten? Mit dieser Frage beschäftigte sich ein Symposium, das von der BGR gemeinsam mit den Partnern des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Verbundprojekts CLUSTER in Berlin veranstaltet wurde. In dem Projekt wurde untersucht, welche Aspekte bei der Einspeisung von CO2-Strömen aus Industrieprozessen und Kraftwerken in ein nachgelagertes Transport- und Speichernetz zu beachten sind. Im Fokus standen dabei mögliche Auswirkungen einer fluktuierenden CO2-Einspeisung. Bei dem Symposium diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Forschung, Unternehmen, Verbänden und Behörden über aktuelle Forschungsarbeiten und Initiativen zur Anwendung unterschiedlicher Technologien zur Speicherung oder zur Nutzung von CO2 oder Wasserstoff. Vorgestellt wurden neben den Ergebnissen aus dem Verbundprojekt CLUSTER auch Erkenntnisse aus nationalen und europäischen Pilot- und Forschungsprojekten sowie aus regionalen Studien, Verbünden und Netzwerken. Unter anderem berichteten Expertinnen und Experten über ihre Arbeiten an den Teststandorten Ketzin (CO2-Speicherung), Duisburg (CO2-Abscheidung und -Nutzung) und Pilsbach in Österreich (Wasserstoffspeicherung/Methanisierung). Mit Blick auf die Themen Klimaschutz und Energiewende betonten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer abschließend die Notwendigkeit einer weiterhin intensiven Zusammenarbeit zur Anwendung von CO2- und Wasserstofftechnologien.

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Kernwaffenteststopp

Umfassende Studie von BGR, GFZ und KIT zum Kernwaffentest in Nordkorea 2017

Umfassende Studie von BGR, GFZ und KIT zum Kernwaffentest in Nordkorea 2017

Eine umfassende und in ihrer fachlichen Gesamtheit einzigartige Untersuchung zum Kernwaffentest in Nordkorea im Jahr 2017 hat jetzt die BGR gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) im „open-access“ Journal „Solid Earth“ der Europäischen Geowissenschaftlichen Union veröffentlicht. Die Studie bietet eine multi-technologische geophysikalische Analyse des unmittelbaren Ereignisses vom 03. September 2017 und seiner weitreichenden Auswirkungen. Die seismologische Auswertung umfasste die genaue Lokalisierung des Tests, die Quellmechanik und die abgestrahlten Wellen, eine Untersuchung der freigesetzten Energie sowie die Abschätzung der Ladungsstärke. Ein weiterer Bestandteil waren Untersuchungen zu der erheblichen Nachbebentätigkeit bei diesem Ereignis, das mit einer Ladungsstärke von 160 Kilotonnen TNT-Äquivalent fünfmal stärker war als alle fünf vorherigen Kernwaffentests in Nordkorea zusammen. Die enorme Explosion hat auch an der Oberfläche des darüber liegenden Gebirges deutliche Veränderungen hervorgerufen. Diese konnten mit Hilfe von Satellitenaufnahmen nachgewiesen werden. Auch haben die starken Deformationen an der Oberfläche akustische Signale erzeugt, die als Infraschall noch in 400 km Entfernung festgestellt wurden. Zudem konnten noch Wochen nach dem Kernwaffentest radioaktive Xenonisotope in sehr geringer Konzentration an einer russischen Station gemessen und durch Modellierung der Ausbreitung durch die Luft dem Testort zugeordnet werden. An der BGR ist das Nationale Datenzentrum für die Überwachung des internationalen Kernwaffenteststoppabkommens (CTBT - Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty) angesiedelt.

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Geologische Grundlagen

GewiS – neuer Online-Service für Geowissenschaftliche Sammlungen

GewiS - neuer Online-Service für Geowissenschaftliche Sammlungen

Die Geowissenschaftlichen Sammlungen der BGR und des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) stehen jetzt allen Nutzerinnen und Nutzern aus Forschung, Lehre, Wirtschaft und der interessierten Öffentlichkeit online im Internet zur Verfügung. Die neue Anwendung „GewiS - Geowissenschaftliche Sammlungen online“ bietet den Service, im digital erfassten Datenbestand der Sammlungen im Geozentrum Hannover und in der Sammlung Berlin zu recherchieren sowie Ausleihanträge für Sammlungsstücke zu stellen. Neben den eigentlichen Stammdaten (z.B. Objektart, Standort) sowie den Detaildaten (Gesteins- oder Fossilname, Fundort u.a.) werden auch zusätzliche Angaben (Legator, Publikationen etc.) angezeigt. Interessierte haben die Möglichkeit, die erfassten Daten inklusive Foto einzusehen und zu filtern. Derzeit sind etwa 180.000 Datensätze online verfügbar – zunächst aus den Bereichen Bohrkernhandstücke, Rohstoffe, Stratigraphie und wissenschaftliche Originale. Insgesamt umfassen die Geowissenschaftlichen Sammlungen derzeit ca. 2 Mio. Proben. Die Sammlungsobjekte werden sukzessive weiter erfasst und online gestellt.

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Personalia

Dr. habil. Jörg Hammer. Foto: Bollingerfehr (BGE TEC)

Dr. habil. Jörg Hammer verstorben

Die BGR trauert um einen hoch geschätzten und engagierten Kollegen und Wissenschaftler. Am 28.02.2019 verstarb nach kurzer und schwerer Krankheit im Alter von 61 Jahren Dr. habil. Jörg Hammer. Bis zu seinem plötzlichen und unerwarteten Tod war der Geologe zuletzt als Arbeitsbereichsleiter und stellvertretender Fachbereichsleiter innerhalb der BGR-Abteilung „Unterirdischer Speicher- und Wirtschaftsraum“ tätig. Nach seinem Studium an der Bergbau-Hochschule im heutigen St. Petersburg, das Jörg Hammer mit einem Diplom als Montangeologe abschloss, promovierte er an der Bergakademie Freiberg im Fachgebiet „Mineralogie und Geochemie“. An gleicher Stelle folgte die Habilitation für das Fachgebiet „Geochemie und Petrologie“. Jörg Hammer war bei der BGR an allen wichtigen geologischen Arbeiten zu Endlagerstandorten und zu Kavernenanlagen im Salinar sowie an Untersuchungen in zahlreichen nationalen und internationalen Forschungsprojekten zu den Wirtsgesteinen Steinsalz, Tonstein und Kristallin maßgeblich beteiligt. Im vergangenen Jahr hatte ihn das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie als fachlichen Koordinator für eine gemeinsame russisch-deutsche Forschungskooperation benannt, die sowohl die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit mit dem russischen Ministerium für Atomenergie als auch mit dem nationalen Operator für nukleare Entsorgung und mit den russischen Forschungsinstitutionen im Bereich der nuklearen Entsorgung beinhaltete. Mit seiner herausragenden Expertise hat Jörg Hammer nachhaltig die Methodik zur geologischen Charakterisierung und Bewertung von Endlagerformationen geprägt. Für das in Deutschland laufende Standortauswahlverfahren sind seine Arbeiten von bleibendem Wert.



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