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Newsletter 2018/01 vom 23.03.2018

BGR I

Lager von Raffinade-Zinn

Nationale Kontrollbehörde für Konfliktrohstoffe

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat die BGR als zuständige nationale Kontrollbehörde für die Anwendung der EU-Verordnung zur Erfüllung der Sorgfaltspflichten in der Lieferkette von sogenannten „Konfliktrohstoffen“ benannt. Die EU-Verordnung ist im Juni 2017 in Kraft getreten und wird ab dem Jahr 2021 verbindlich. Bei der Einfuhr von Zinn, Tantal, Wolfram, deren Erze sowie Gold aus Konflikt- und Hochrisikogebieten in die EU sind künftig umfassende Sorgfaltspflichten in der Lieferkette einzuhalten. Dies gilt für Importe ab einer genau festgelegten Mengenschwelle, mit der mindestens 95 % der Einfuhren dieser Rohstoffe in die EU erfasst werden. Die Verordnung zielt insbesondere darauf ab, die Finanzierung von bewaffneten Auseinandersetzungen durch Erlöse aus dem Verkauf der genannten Minerale einzudämmen. Als nationale Behörde soll die BGR durch geeignete Kontrollen prüfen, ob EU-Importeure in Deutschland die erforderlichen Sorgfaltspflichten einhalten.

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BGR II

BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel (Mitte) mit den Abteilungsleitern Gerhard Enste (Rechts) und Prof. Dr. Thomas Himmelsbach (Links)

Wissenschaftliches Führungsteam wieder komplett

Gerhard Enste ist neuer Leiter der Abteilung 3 „Unterirdischer Speicher- und Wirtschaftsraum“ der BGR. Der Präsident der BGR, Prof. Dr. Ralph Watzel, gratulierte Enste zu seiner Ernennung. Der Geologe war bisher stellvertretender Leiter der Abteilung und verantwortete dort den Fachbereich „Geologisch-geotechnische Erkundung“. Mit der Neubesetzung der Leitungsfunktion in der Abteilung 3 ist das wissenschaftliche Führungsteam der BGR wieder komplett. Einen Wechsel an der Spitze hatte es zuvor auch schon in der Abteilung 2 „Grundwasser und Boden“ der BGR gegeben, die jetzt von Prof. Dr. Thomas Himmelsbach geleitet wird. Himmelsbach hatte als stellvertretender Leiter der Abteilung zuvor den Fachbereich „Grundwasser Ressourcen – Beschaffenheit & Dynamik“ geführt. An der Spitze der beiden anderen Fachabteilungen der BGR stehen BGR-Vizepräsident Dr. Volker Steinbach (Abteilung 1 „Energierohstoffe, Mineralische Rohstoffe“) und Prof. Dr. Bernhard Stribrny (Abteilung 4 „Geowissenschaftliche Informationen, Internationale Zusammenarbeit“).

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DERA

Deutscher Rohstoffeffizienz-Preis 2017 verliehen

Deutscher Rohstoffeffizienz-Preis 2017 verliehen

Gemeinsam mit dem Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Matthias Machnig, zeichnete BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel als Vorsitzender der Jury kürzlich in Berlin die Preisträger des Deutschen Rohstoffeffizienz-Preises 2017 aus. Die 14-köpfige unabhängige Jury mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft wählte aus den eingereichten Bewerbungen drei Unternehmen und eine Forschungseinrichtung als Preisträger aus. Prämiert wurden u.a. ein Projekt zur ressourceneffizienten Herstellung von Hartmagneten auf Basis Seltener Erden und ein Vorhaben zur Aufbereitung metallhaltiger Schlämme. Das Bundeswirtschaftsministerium zeichnet mit dem Deutschen Rohstoffeffizienzpreis herausragende Beispiele rohstoff- und materialeffizienter Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen sowie anwendungsorientierter Forschungsergebnisse aus. Nominiert waren Technologien bzw. Verfahren zum Recycling von Metallen, Kunststoffen, Magneten sowie Auto- und Flugzeugteilen und zur effizienten Verwendung von Rohstoffen und Materialien.

Energierohstoffe

BGR Energiestudie 2017

BGR-Energiestudie: Weltweit entspannte Versorgungslage

In absehbarer Zukunft ist weltweit weiter von einem "dualen Energiesystem" auszugehen, bei dem fossile und erneuerbare Energien gemeinsam die Energieversorgung gewährleisten müssen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle BGR-Energiestudie 2017. Statt die fossilen Energieträger bereits heute zu verdrängen, decken die erneuerbaren Energien weltweit steigende Bedarfe, kompensieren Rückgänge bei der Kernenergie und helfen drängende Umweltprobleme zu mindern, so die BGR-Experten. Vor dem Hintergrund der wachsenden Nachfrage nach Energie können aus rohstoffgeologischer Sicht die Vorräte an Erdöl, Erdgas, Kohle und Uran auch einen wachsenden globalen Bedarf über Jahrzehnte decken. Zusammen mit den erneuerbaren Energien kann die Energieversorgung langfristig gewährleistet werden. Wichtigstes Einzelergebnis: Deutschland ist der weltweit größte Importeur von Erdgas. In den kommenden Jahren ist beim deutschen und weltweiten Erdgasverbrauch mit einem weiteren spürbaren Anstieg zu rechnen.

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Boden

Abschluss-Workshop in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba „Potenzial von Pflanzenkohle-Systemen zur Verbesserung des Boden und Nährstoffmanagements in der Landwirtschaft in Äthiopien“

Großes Potenzial für Pflanzenkohle-Systeme in Äthiopien

Die BGR hat jetzt ihr Beratungsprojekt „Potenzial von Pflanzenkohle-Systemen zur Verbesserung des Boden und Nährstoffmanagements in der Landwirtschaft in Äthiopien“ beendet. Beim Abschluss-Workshop in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba präsentierten die Projektpartner aus Äthiopien, den USA und Deutschland die Ergebnisse des 2-jährigen Vorhabens, das vom Bundesministerium für wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert wurde. Die Wissenschaftler bilanzierten für das ostafrikanische Land ein großes Potenzial zur Nutzung von Pflanzenkohle, die sowohl als Dünger verwendet wird als auch zu einem sinnvollen Einsatz von organischen Reststoffen beiträgt. Die bei der Herstellung der Pflanzenkohle entstehende Abwärme kann zudem als nachhaltige Energiequelle genutzt werden. Zum Abschluss ihrer Arbeit sprachen die Projektpartner Empfehlungen für die Anwendung von Pflanzenkohle-Systemen in zwei Pilotgebieten aus. Außerdem gibt es Überlegungen für ein Folgeprojekt, in dem Richtlinien für die Nutzung von Pflanzenkohle in der äthiopischen Landwirtschaft entwickelt werden sollen. Die Arbeiten in Äthiopien gelten als Blaupause für andere Länder in Afrika.

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Endlagerung

EU-Projekt BEACON

BGR forscht im EU-Projekt BEACON

Die BGR gehört zu den 25 Partnern des aktuellen EU-Forschungsprojekts BEACON. In dem vierjährigen und mit 3,8 Mio. € geförderten Vorhaben befassen sich Wissenschaftler aus zehn Ländern zur Bewertung unterschiedlicher Endlagerkonzepte intensiv mit dem mechanischen Verhalten geotechnischer Barrieren aus Bentonit. Konzepte für die Endlagerung radioaktiver Abfälle in den Wirtsgesteinen Ton und Kristallin sehen so genannte Multibarrierensysteme vor, bei denen das quellfähige Mineral verwendet wird. Es soll dafür sorgen, dass die Abfälle sicher eingeschlossen werden. Mit Hilfe von Experimenten und Simulationen wollen die Forscher untersuchen, wie sich Bentonit als Dichtung oder Füllmaterial langfristig verhält. Eine Herausforderung besteht darin, die Entwicklung von Ungleichmäßigkeiten im Barrieresystem zu verstehen. Solche Heterogenitäten können z.B. dadurch entstehen, dass Bentonit entweder in Form massiver Blöcke oder auch kleinerer Pellets verwendet wird. Die Ergebnisse sollen der Zivilgesellschaft in Informationskursen direkt vermittelt werden.

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Technische Zusammenarbeit

BGR beim 9. World Urban Forum

BGR beim 9. World Urban Forum

Mit zwei Veranstaltungen im Deutschen Pavillon hat die BGR die Bundesregierung beim deutschen Auftritt auf dem 9. World Urban Forum 2018 in Kuala Lumpur (Malaysia) unterstützt. Am Beispiel der Hauptstadt von Bangladesch, Dhaka, zeigten die BGR-Experten, welche große Bedeutung geologische Informationen bei der Raumplanung in Zeiten des Klimawandels haben. Seit 2013 berät die BGR den Geologischen Dienst des südasiatischen Landes in Fragen der Stadtentwicklung. Ein Vortrag mit einer kurzen Animation verdeutlichte die Herausforderungen und Lösungsansätze. In einem weiteren Konferenzbeitrag informierte die BGR über Fortschritte bei der nachhaltigen Wasserversorgung von Namibias Hauptstadt Windhoek. Dazu trägt ein Förderprojekt der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bei, bei dem Abwasser zu Trinkwasser aufbereitet wird. Die BGR legte mit geophysikalischen und hydrogeologischen Erkundungen die Grundlage für die künstliche Anreicherung der lokalen Aquifere, die mittlerweile ein wichtiger Wasserspeicher der Stadt während der Trockenzeit sind.

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Fernerkundung

Logo BodenBewegungsdienst Deutschland (BBD)

Neue Potenziale für die Raumplanung

Mehr als 100 Vertreter aus Landes- und Bundesbehörden, der Industrie sowie von Universitäten und Forschungseinrichtungen nahmen kürzlich am 3. BGR Copernicus Workshop im GEOZENTRUM Hannover teil. Unter dem Thema „Daten-Produkte des BodenBewegungsdienstes Deutschland (BBD)" tauschten sich die Experten über den aktuellen Stand des von der BGR initiierten Dienstes aus. Ziel ist es, Bewegungen der Erdoberfläche wie z. B. Hangrutschungen, Landsenkungen oder Folgen von Erdbeben besser erfassen zu können, um Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen. Die Satelliten-Daten aus dem europäischen Copernicus-Programm bilden die Grundlage des Dienstes. Beim Workshop wurden neue Datensätze und Anwendungsbeispiele vorgestellt. Aufgabe des Dienstes ist es, die Ergebnisse der Satellitentechnik auf dem Gebiet der Radarinterferometrie für die Raumplanung in Deutschland zu verwerten. Vor dem Workshop hatten die BGR und das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) vereinbart, die Potenziale der Raumfahrt gemeinsam noch stärker zu nutzen.

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