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Newsletter 2016/06 vom 14.12.2016

Mineralische Rohstoffe

BoxCorer

Neuer Newsletter Marine Rohstoffe

Die BGR hält im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) eine Explorationslizenz zur Erkundung von Manganknollen im Zentralpazifik und eine zur Erkundung von Massivsulfiden im Indischen Ozean. In dem nun erstmals und zukünftig jährlich erscheinenden „Newsletter Marine Rohstoffe“ stellt die BGR den aktuellen Stand der Explorationsarbeiten sowie die begleitenden Umweltuntersuchungen in den beiden Lizenzgebieten dar. Seit 2008 wurden insgesamt acht Expeditionen in den Pazifik durchgeführt und das Vorkommen von Manganknollen für den östlichen Teil des Lizenzgebietes mit 60.000 km² Fläche auf rund 750 Mio. t geschätzt. Die wirtschaftlich interessantesten, dicht mit Knollen belegten Felder umfassen 10.000 km² Fläche und enthalten 1,7 Mio. t Nickel, 1,5 Mio. t Kupfer sowie 0,25 Mio. t Kobalt. Die Knollenmenge in diesem Gebiet würde rund sechs Jahrzehnte Tiefseebergbau ermöglichen. Im Indischen Ozean wurde die Hälfte des 10.000 km² umfassenden Lizenzgebietes bereits kartiert. Momentan wird die dritte Explorationsfahrt durchgeführt, um die Meeresbodentopographie eines Teilbereiches hochauflösend zu erfassen, die Biodiversität zu charakterisieren sowie zusätzlich zu den bereits bekannten sechs aktiven und zehn inaktiven Sulfidfeldern neue potenzielle Vorkommen aufzuspüren.

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Polarforschung

Gondwana-Station

Antarktis-Expedition auf Spurensuche nach Gondwana

Mehrere Polarforscher der BGR führten von Ende Oktober bis Ende November 2016 die vierwöchige Antarktis-Expedition „GANOVEX XII“ (12. German Antarctic North Victoria Land Expedition) durch, bei der sie weitere Untersuchungen zur geologischen Entstehungsgeschichte der Antarktis vornahmen. Sie suchten u. a. nach Hinweisen zum Auseinanderbrechen des südlichen Großkontinentes Gondwana. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Loslösung Australiens von der Antarktis während der letzten etwa 100 Mio. Jahre und die Entstehung des heutigen strukturellen Baus des Nord-Viktoria-Lands mehrphasig verlief. Es können mindestens drei zeitlich verschiedene Deformationsereignisse unterschieden werden, die letztlich zur Isolation des antarktischen Kontinents am Südpol führten. Die BGR-Wissenschaftler wurden bei der Expedition von Kollegen des italienischen Antarktisprogramms unterstützt. Als Basisstation diente die italienische Mario Zucchelli-Station an der Terra Nova-Bucht. Parallel zur Expedition schloss ein Bautrupp wenige Kilometer entfernt in der BGR-Antarktisstation „Gondwana“ im Rahmen des Unternehmens „MOGS 4“ (Modernization of Gondwana Station) die im vergangenen Jahr begonnenen Modernisierungsarbeiten ab. Sie führten erfolgreich einen Test der installierten Systeme durch, so dass die Gondwana-Station für mindestens weitere 25 Jahre als Forschungs- und Logistikbasis zur Verfügung stehen kann.

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Marine Rohstofferkundung

Hubschrauber vor Eisberg

BGR-Studie zu Rohstoffpotenzialen im Arktischen Ozean

Der Arktische Ozean verfügt über ein noch weitgehend unbekanntes Potenzial an Rohstoffen. Trotz des geringen geologischen Erkundungsstandes haben die Anrainerstaaten ihre hoheitlichen Ansprüche auf internationale Gewässer bereits geltend gemacht. In ihrer neuesten Ausgabe der Commodity TopNews (52) „Der Arktische Ozean aus rohstoffwirtschaftlicher und völkerrechtlicher Sicht“ beleuchtet die BGR die aktuelle Situation zu mineralischen und Energie-Rohstoffen unter dem arktischen Meeresboden sowie den völkerrechtlichen Status des Nordpolarmeeres. Für Deutschland hat der europäische Teil des Nordpolarmeeres (Norwegische See, Barentssee und Grönlandsee) durch seine geografische Nähe eine besondere rohstoffpolitische und rohstoffstrategische Bedeutung. Aufgrund des noch unzureichenden Wissens über die geologische Entwicklung der Arktis bergen die bisherigen Potenzialabschätzungen allerdings noch erhebliche Unsicherheiten. Mit ihren geowissenschaftlichen Forschungsarbeiten trägt die BGR zu einer besseren Rohstoffbewertung speziell des europäischen Sektors des Arktischen Ozeans bei. Sie untersucht dabei auch die möglichen Folgen einer wirtschaftlichen Nutzung mariner Bodenschätze.

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Boden

Topsoil-Gruppe

Gemeinsam für Boden und Wasser - Nordseeanrainer treffen sich im GEOZENTRUM

Um ein besseres Wassermanagement ging es vom 12. bis 14. September 2016 bei einem Treffen von mehr als 40 Fachleuten des EU-Interreg-Verbundprojektes TOPSOIL im GEOZENTRUM Hannover. In Zusammenarbeit mit dem Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband untersucht die BGR mit bodenkundlichen und geophysikalischen Methoden das Transportverhalten des Sickerwassers und die Verlagerungsprozesse von Spuren- und Nährstoffen im Boden. Ziel dabei ist die Minimierung von Stoffeinträgen in das Grundwasser. EU-Interreg-Projekte fördern insbesondere den Erfahrungsaustausch und die Verantwortung der Partner für die europäischen Regionen. So diskutierten die Teilnehmer aus Dänemark, Deutschland, den Niederlanden, England und Belgien über verschiedene Erkundungsmethoden und die Umsetzung von Maßnahmen für eine bessere Wasserqualität. Zudem besuchten sie ein Wasserwerk und erkundeten einen Boden im Fuhrberger Feld. Neben der BGR sind auch das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) an diesem Verbund beteiligt.

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Boden / BÜK

Prinzip Flächeninhaltsbeschreibung

Bodenprofildaten zur BÜK 200 jetzt verfügbar

Erstmals sind Bodenprofildaten zur Bodenübersichtskarte von Deutschland 1:200.000 (BÜK 200) verfügbar. Eine noch vorläufige Fassung der Sachdatenbank zur BÜK 200 kann ab sofort im Produktcenter der BGR heruntergeladen werden. Die Kartengrafik und die Legendentexte der bisher erschienenen 50 (von 55) Blätter sind digital schon seit einigen Jahren erhältlich. Die Bodenübersichtskarte wird von der BGR in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Geologischen Diensten der Länder erstellt und in analoger sowie digitaler Form veröffentlicht. Derzeit sind zwei weitere Blätter in der Endbearbeitung. Mit den jetzt verfügbaren Bodenprofildaten lassen sich Auswertungen zu vielfältigen Themen erstellen.

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Internationale Zusammenarbeit / Rohstoffe

Vorstellung Länderbericht

BGR stellt Länderbericht zum Bergbau in Sambia vor

Die BGR hat jetzt in Lusaka (Sambia) vor Vertretern von Regierung, Industrie und Zivilgesellschaft einen Länderbericht zur Investitionsfreundlichkeit und Regierungsführung im sambischen Bergbausektor vorgestellt. Der Bericht ist Teil des “Mining Investment and Governance Review-Programms (MInGov)“, das gemeinsam von der BGR und der Weltbank durchgeführt wird. Der Länderbericht über Sambia berücksichtigt alle wesentlichen Aspekte der Regierungsführung im Rohstoffsektor und zeigt Stärken als auch Schwachstellen auf. Er zielt darauf ab, Regierungen in ihren Sektor-Reformen zu unterstützen und Investoren sowie die Zivilgesellschaft mit zuverlässigen Informationen zu versorgen. Darüber hinaus trägt MInGov zu einer zusammenhängenden Gestaltung der internationalen Zusammenarbeit bei und dient somit auch der deutschen Entwicklungszusammenarbeit als Orientierung.

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Geodaten

GeoBusiness

Neue Broschüre: Mit Geodaten Geschäfte optimieren

Die Geschäftsstelle der Kommission für Geoinformationswirtschaft (GIW) in der BGR gibt jetzt die Broschüre „GEOBusiness: Geschäftliche Entwicklung optimieren“ heraus. Die Broschüre richtet sich vor allem an Unternehmer, die bisher nur wenig mit Geodaten zu tun hatten. Geodaten enthalten ein enormes Potenzial, da fast jedes Objekt auf der Welt lokalisiert werden kann. In nahezu allen Zusammenhängen wird irgendwann die Frage nach dem „Wo?“ gestellt - darauf können nur Geodaten eine Antwort liefern. Mit Geodaten ist es möglich, bestehende Arbeitsabläufe zu optimieren oder neue Produkte und Dienste zu schaffen. In der neuen Broschüre werden auf 44 Seiten die wichtigsten Fragen rund um das Thema Geodaten für die Wirtschaft beantwortet und anhand von praktischen Beispielen Möglichkeiten für Unternehmen aufgezeigt.

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Geoinformationen

Bohrkern

Stratigraphische Bohrung im Landkreis Hildesheim

BGR-Wissenschaftler teuften im September 2016 eine 156 m tiefe Forschungsbohrung in der Nähe des Dorfes Söhlde-Hoheneggelsen (Landkreis Hildesheim) ab, um die Gesteine der Unterkreide im Norddeutschen Becken zu erkunden. Die Bohrung „Zuckerfabrik 2“ brachte Tonsteine, Sandsteine und Kalksteine zutage, die ein Alter von ca. 130 bis 163 Mio. Jahren haben. Die ältesten erbohrten Gesteine entstanden in der Jurazeit (Oxfordium). In den kommenden Monaten werden die Bohrkerne beschrieben, beprobt, datiert und in den Laboren der BGR analysiert. Ziel der wissenschaftlichen Arbeiten ist eine genaue Charakterisierung der Speicher- und Barriereeigenschaften der erbohrten Gesteinsabfolgen. Die Ergebnisse haben modellhaften Charakter und können auf gleichaltrige Abfolgen tieferer Schichten im Norddeutschen Becken übertragen werden, so dass Aussagen über Nutzungspotenziale möglich sind.

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Kernwaffenteststopp

Kernwaffenteststopp

Fünfter Kernwaffentest in Nordkorea

Nordkorea hat am 9. September 2016 zum zweiten Mal in diesem Jahr einen Nukleartest durchgeführt. Für die Bundesrepublik Deutschland analysierte die BGR die Daten des internationalen Überwachungssystems (IMS), zu dem auch die von der BGR betriebene Messstation GERES im Bayerischen Wald gehört. Die Bundesregierung wurde schnell und umfassend über die Ergebnisse informiert. Dazu gehörte, neben der Bestätigung von Zeit und Ort, auch die Beurteilung des Quellmechanismus und der Ladungsstärke zur Einordnung als vermutlichen Nukleartest. Zudem führte die BGR eine Prognose zur Messung typischer radioaktiver Spaltprodukte im Falle einer Freisetzung in die Atmosphäre durch. Die große Ähnlichkeit der seismischen Signale aller fünf bisherigen Nukleartests weist auf den gleichartigen explosionstypischen Ursprung hin. Weitere Erkenntnisse erlangte die BGR durch die Auswertung satellitengestützter Radardaten, die für den vierten Test eine Bodenabsenkung im Testgelände nachwies und damit eine präzise Lagestimmung aller nordkoreanischen Tests ermöglichte.

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Seismologie

Grafik Erdbeben

Serie starker Erdbeben in Mittelitalien

Am 24. August 2016 ereignete sich in Mittelitalien zwischen Amatrice und Norcia ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,2 mit verheerenden Folgen für die Bevölkerung. Zwei Monate später kam es erneut zu zwei starken Beben in diesem Gebiet (M 5,9 und 6,5). Die Aufgabe des Seismologischen Zentralobservatoriums (SZO) in der BGR ist es, nach starken Erdbeben die Öffentlichkeit und die Medien zeitnah zu informieren. So hat die BGR direkt nach den Erdbeben empfohlen, betroffene Gebiete für Reisen nach Italien zu meiden. Tektonisch ist Italien von der Kollision der sich nordwärts bewegenden afrikanischen Kontinentalplatte mit der eurasischen Platte geprägt. Die drei Epizentren von August und Oktober lagen zwischen den katastrophalen Erdbeben bei L'Aquila 2009, Umbrien und Marken 1997. In diesem Gebiet, einer sogenannten „seismischen Lücke“, sind die tektonischen Spannungen nicht durch frühere Erdbeben reduziert worden. Sie haben sich seit August in der kurzzeitigen Abfolge mehrerer Erdbeben ähnlicher Stärke abgebaut.

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Geowissenschaftliche Karten

Karte

Erster vollständig INSPIRE-konformer Webdienst der BGR

Am 30. November 2016 hat die BGR im Rahmen der gesetzlichen INSPIRE-Umsetzung ihr erstes INSPIRE-konformes Geodatenprodukt online gestellt. Der Geodatensatz der oberflächennahen Geologie Deutschlands im Übersichtsmaßstab 1:1.000.000 (GK 1000) ist einerseits über das BGR-Produktcenter als Web Map Service (WMS) und GML-Datei verfügbar, andererseits über den BGR-GeoViewer als Karte abrufbar. Entsprechend der INSPIRE-Anforderungen wird die GML-Datei zusätzlich über einen Atom-Feed als Download bereitgestellt. In allen vier Fällen erhält der Nutzer INSPIRE-konforme Informationen zur Stratigraphie (Alter), Genese (Entstehung) und Petrographie (Zusammensetzung) der Gesteine bzw. der geologischen Einheiten. Zusätzlich sind die Verwerfungen/Störungen und Eisrandlagen INSPIRE-konform abgebildet. Die grafische und inhaltliche Umsetzung der verschiedenen Kartenelemente basiert auf der aktuellen INSPIRE-Datenspezifikation Geology (D2.8.II.4_v3.0). Mit INSPIRE (INfrastructure for SPatial InfoRmation in Europe) möchte die Europäische Union die Nutzung von Geodaten in Europa erleichtern. Durch das Vorhaben wird eine gemeinsame Geodateninfrastruktur geschaffen, um gemeinschaftliche umweltpolitische Entscheidungen zu unterstützen.

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Veranstaltungen

Workshop Präsident Watzel

Workshop zur Realisierung eines europäischen Bodenbewegungsdienstes

BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel eröffnete den Workshop „Supra-nationaler Bodenbewegungsdienst“, den der BGR-Arbeitsbereich „Fernerkundung“ am 2./3. November 2016 im GEOZENTRUM Hannover veranstaltete. Insgesamt waren achtzig Experten aus 16 Nationen gekommen, um über Möglichkeiten einer grenzüberschreitenden Kooperation zur Realisierung eines europäischen Bodenbewegungsdienstes im Rahmen des „Copernicus“-Programms der EU zu diskutieren. Ziel der geplanten Zusammenarbeit ist es, künftig Bewegungen der Erdoberfläche wie z. B. Hangrutschungen, Landsenkungen oder Folgen von Erdbeben besser erfassen zu können, um Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen. Es wurde vereinbart, dass kurzfristig in den Teilnehmerländern des „Copernicus“-Programms entsprechende Initiativen eingeleitet werden. An der Veranstaltung nahmen Vertreter der EU-Kommission, des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi), der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), aus nationalen Raumfahrtagenturen, Wirtschaft und Forschung sowie von Geologischen und Geodätischen Diensten teil.

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