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Newsletter 2016/01 vom 29.02.2016

Mineralische Rohstoffe

Quarzrohstoffe

Konferenz zu Quarzrohstoffen

Die Gewinnung heimischer Rohstoffe, insbesondere der Baurohstoffe und Industrieminerale, ist für den Erhalt und den Ausbau der Infrastruktur und für viele Industrien, z. B. die chemische Industrie, ein wichtiges Rückgrat. Zu den Industriemineralen gehören auch die Quarzrohstoffe, die für die Glasherstellung, Trinkwasseraufbereitung und die metallverarbeitende Industrie unverzichtbar sind. Ihre Bedeutung wächst in Zeiten der Energiewende noch weiter, wie kürzlich auf einer Konferenz in der BGR deutlich wurde. Quarz und Quarzkies werden für die Produktion von Solarzellen, Quarzsand für die Fertigung von Windkraftanlagen benötigt. In Deutschland werden jährlich über zehn Mio. t Quarzrohstoffe abgebaut. Mehr als 90 % davon sind Quarzsand, der von 25 Unternehmen an über 40 Standorten gewonnen wird. Die deutschen Produzenten mineralischer Rohstoffe sind von den weltweit sinkenden Rohstoffpreisen nicht betroffen. Grund hierfür ist die stabile Inlandsnachfrage, so ein Fazit der Konferenz. Auf der Konferenz wurde die BGR-Broschüre „Quarzrohstoffe in Deutschland“ vorgestellt.

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Energierohstoffe

Studie

Neue BGR-Studie zu Schiefergas und Schieferöl

Trinkwasserschutz und Fracking sind aus geowissenschaftlicher Sicht miteinander vereinbar. Das ist ein Ergebnis der neuen Studie der BGR „Schieferöl und Schiefergas in Deutschland - Potenziale und Umweltaspekte“. Hydrogeologische Modellierungen der BGR für geologische Formationen, die für eine Schieferöl- oder Schiefergasförderung grundsätzlich in Betracht kommen, ergaben, dass injizierte Fracking-Fluide aus dem tieferen Untergrund nicht in das Grundwasser aufsteigen, aus dem das Trinkwasser gewonnen wird. Auch die künstlich durch Fracking erzeugten Risse im Gestein erreichen nach den Untersuchungen nicht die zur Trinkwassernutzung geeigneten Grundwasserschichten. Fazit der BGR-Experten: Gefahren für das Grundwasser bestehen bei der Auswahl geeigneter Standorte im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben sowie der Einhaltung des Standes der Technik nicht. Neben der Untersuchung der Umweltaspekte beim Fracking wurden auch die geologischen Ressourcen detailliert untersucht. Danach werden die nach heutigem technologischem Stand förderbaren Mengen an Erdgas aus Schiefergesteinen beziffert und erstmals auch die Schieferöl-Ressourcen ermittelt. Im Unterschied zur ersten Abschätzung sind in der Studie jetzt alle aus geologischer Sicht relevanten Gesteinsformationen für Schieferöl und Schiefergas erfasst.

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Polarforschung

Parlamentarischer Abend

Parlamentarischer Abend zum Thema Arktis

Die deutsche Arktisforschung und Arktispolitik waren Thema eines Parlamentarischen Abends, zu dem das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), das Institute for Advanced Sustainability Studies Potsdam e. V. (IASS) und die BGR in die Landesvertretung Bremens in Berlin eingeladen hatten. An der Veranstaltung nahmen rund 100 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft teil. Bremens Staatsrätin Ulrike Hiller begrüßte gemeinsam mit AWI-Präsidentin Prof. Dr. Karin Lochte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka. Diese hob in ihren einleitenden Worten die große Bedeutung der deutschen Arktisforschung für die Klima-, Umwelt- und Wirtschaftspolitik hervor. In einem einstündigen Podiumsgespräch diskutierten Botschafter Joachim Bleicker vom Auswärtigen Amt, Prof. Dr. Thomas Jung vom AWI, R. Andreas Kraemer vom IASS und Dr. Christian Reichert von der BGR über künftige Herausforderungen für die Arktisforschung. Fazit der Veranstaltung: Eine enge Zusammenarbeit aller Akteure auf diesem Gebiet bildet eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die unterschiedlichen Interessen in der Arktis mit ihren Chancen und Risiken berücksichtigt werden können. Der stellvertretende BGR-Präsident, Dr. Michael Kosinowski, sicherte in seinem Schlusswort ein weiterhin hohes Engagement auf diesem Sektor zu.

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Grundwasser

Grundwasserkarte

Erweiterung der europäischen Grundwasserkarte als WMS verfügbar

Der digitale Datensatz der europäischen Grundwasserkarte im Maßstab 1:1.500.000 (IHME1500 - International Hydrogeological Map of Europe) im Vektorformat wurde jetzt um fehlende Gebiete in Nordeuropa - vom Nordkap bis zum Ural - ergänzt (Blatt D1, E1 und F1). Die Daten beinhalten Informationen zur Grundwasserproduktivität, zur Zusammensetzung des umgebenden Gesteins (Lithologie) und zum Verlauf tektonischer Störungen. Diese Inhalte entstammen unveröffentlichten Kartenentwürfen der IHME1500 oder wurden aus der Internationalen Geologischen Karte von Europa (IGK1500) abgeleitet. Die Veröffentlichung als WMS (Web Map Service) dient der Visualisierung, auch im Hinblick auf mögliche Überarbeitungs- und Aktualisierungsvorschläge durch Institutionen der dargestellten Länder, und als Basis für die folgende Bereitstellung der erweiterten Version des gesamten digitalen Kartenwerks als Shapefiles.

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CO2-Speicherung

Verleihung CSLF Global Achievement Award

EU-Projekt zur Förderung der CCS-Technologie ausgezeichnet

Beim letzten Treffen des „Carbon Sequestration Leadership Forums (CSLF)“ in Riad (Saudi-Arabien) wurde das EU-geförderte Projekt „Pan-European coordination action on CO₂ Geological Storage (CGS Europe)“ mit dem CSLF Global Achievement Award ausgezeichnet. An dem Projekt waren Forschungsinstitute und Geologische Dienste aus 28 europäischen Ländern beteiligt. Es ging darum, die EU-Richtlinie zur geologischen Speicherung von Kohlendioxid (2009/31/EC) umzusetzen und die Einführung der CCS-Technologie in den einzelnen Ländern zu unterstützen. Die BGR war in dem Projekt vor allem für die interne Vernetzung, den Wissensaustausch und die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Sie organisierte u. a. einen Workshop zur Untersuchung natürlicher CO₂-Austritte am Laacher See und war für die Erstellung von zwei Fachberichten über aktuelle Verfahren zur Überwachung von CO₂-Speichern und den Stand der Einführung der CCS-Technologie in den europäischen Ländern verantwortlich. Eine erfolgreiche Maßnahme des Projektes war die Übersetzung der Broschüre Geologische CO2-Speicherung - was ist das eigentlich? (PDF, 4 MB). Sie ist mittlerweile in 28 Sprachen und als e-book erschienen.

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Internationale Zusammenarbeit / Mineralische Rohstoffe

INDABA

BGR auf der Mining Indaba in Kapstadt

Mit insgesamt drei Veranstaltungen war die BGR im Februar auf dem Kongress „Investing in African Mining Indaba“ in Kapstadt (Südafrika) vertreten. Auf der bedeutendsten Bergbaukonferenz Afrikas präsentierte die BGR in Kooperation mit der Weltbank, der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), der Max-Planck-Stiftung für internationalen Frieden und Rechtstaatlichkeit sowie der Deutschen Industrie- und Handelskammer für das südliche Afrika ausgewählte Themen ihrer internationalen Zusammenarbeit. Darunter fiel u.a. das Mining Investment and Governance Review – eine systematische Bestandsaufnahme des rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmens in den unterschiedlichen Bergbauländern. Außerdem wurde mit Enterprise around Mining ein gemeinsam mit der Universität Kapstadt und SNL Financial erarbeitetes Konzept zur Stärkung lokaler Wertschöpfung im afrikanischen Bergbau vorgestellt. Zuletzt wurde einem internationalen Fachpublikum die BGR-Veröffentlichung Human Rights Risks in Mining. A Baseline Study (2016) (PDF, 3 MB) präsentiert.

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Internationale Zusammenarbeit / Gefährdungsanalysen

LHARA

BGR und China kooperieren im Bereich Naturgefahren

Nach umfangreichen Vorarbeiten wurde zu Beginn dieses Jahres das deutsch-chinesische Projekt “Landslide Hazard and Risk Assessment Lanzhou/Province Gansu (LHARA)“ gestartet. Damit mündeten die bereits Ende 2013 zwischen dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und dem Ministerium für Land und Ressourcen der VR China (MLR) geführten Gespräche zu gemeinsamen geowissenschaftlichen Projekten in eine operative Handlungsphase. In dem zweijährigen Projekt kooperieren das China Institute for Geo-Environment Monitoring (CIGEM) und der Fachbereich „Gefährdungsanalysen, Fernerkundung“ der BGR. Ziel dieser Kooperation ist es, den Wissensaustausch im Bereich der Bewertung von Naturgefahren/-risiken zwischen den beteiligten Institutionen am Fallbeispiel der 3,5-Millionen-Metropole Lanzhou zu fördern.

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Geologische Informationen

Demografischer Wandel

Mit Geodaten den demografischen Wandel aktiv gestalten

Auf Einladung der Geschäftsstelle der Kommission für Geoinformationswirtschaft (GIW) an der BGR und des Vereins für Geoinformatik in Norddeutschland (GiN e. V.) diskutierten kürzlich rund 70 Teilnehmer in Hannover gemeinsam über die Herausforderungen des demografischen Wandels. Bernd Häusler vom Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport (MI) stellte zum Auftakt der Veranstaltung eine Leitidee zum Thema „Der demografische Wandel und seine Auswirkungen“ vor. Darin befasste er sich vor allem mit den konkreten Effekten des demografischen Wandels, die sich in Niedersachsen bereits heute zeigen. Anschließend standen die Themen Mobilität, Energie- und Gesundheitswirtschaft sowie Stadt- und Regionalentwicklung auf der Tagesordnung. Die Teilnehmer und Referenten waren sich einig: Die Herausforderungen des demografischen Wandels können nur gemeinsam von Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft bewältigt werden. Staatliche Geoinformationen seien erforderlich, um diesen Prozess aktiv zu unterstützen.

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Kernwaffenteststopp

Seismische Aufzeichnung

Vermutlicher weiterer Kernwaffentest in Nordkorea

Am 6. Januar 2016 um 02:30 (MEZ) wurde in der nordkoreanischen Provinz Nord-Hamgyong vermutlich ein weiterer unterirdischer Kernwaffentest durchgeführt. Die BGR als Nationales Datenzentrum für die Überwachung des Kernwaffenteststoppabkommens (CTBT) hat die Signale u. a. an ihrer 8.200 km entfernten Messstation GERES im Bayerischen Wald ca. 11,6 Min. nach der erfolgten Explosion aufgezeichnet. Das Epizentrum des aktuellen Ereignisses stimmt mit den Kernwaffentests in Nordkorea von 2006, 2009 und 2013 überein. Im Vergleich zu diesen Tests (Magnituden 4,1, 4,8 bzw. 5,1), bei denen es sich um sogenannte Spaltbomben gehandelt hat, wurde diesmal eine Magnitude von 5,1 bestimmt. Das entspricht in etwa einer Ladungsstärke von 14.000 t des chemischen Sprengstoffes TNT. Nach dem bisherigen Stand der Auswertung sprechen starke Indizien für eine Nuklearexplosion. Eine endgültige Unterscheidung zwischen einer chemischen und einer nuklearen Explosion ist jedoch erst möglich, wenn radioaktive Spaltprodukte nachgewiesen wurden, was aber noch nicht der Fall ist.

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Gefährdungsanalysen

Paläoseismischer Schurf

BGR an mehreren paläoseismologischen Projekten beteiligt

Die BGR ist derzeit an mehreren paläoseismologischen Projekten beteiligt. Bei der Paläoseismik wird anhand geologischer Befunde die Erdbebengefährdung einer bestimmten Region ermittelt. Die Daten dienen dann zum erdbebensicheren Bau von Industrieanlagen und zum Schutz der Bevölkerung. Aktuell erweitert die BGR gemeinsam mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen die paläoseismische Datenbank für Deutschland. Sie umfasst alle bisher gefundenen Belege für Paläoerdbeben und bildet eine wichtige Grundlage seismischer Gefährdungsanalysen für Kernkraftwerke und Endlager radioaktiver Abfälle. Zudem hat die BGR jetzt eine Kooperation mit der Leibniz Universität Hannover zu paläoseismischen Untersuchungen in Norddeutschland gestartet. Auch in dieser seismisch eigentlich unauffälligen Region wurden schon vereinzelt Belege für stärkere Erdbeben in der Vergangenheit gefunden. Die Kooperation dient der systematischen Suche nach weiteren Befunden. Für die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) war die BGR kürzlich für die Publikation „Contribution of Paleoseimology“ (Documentation 1767) zuständig.

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