-

Newsletter 2013/04 vom 02.09.2013

DERA

Zweite Ausschreibungsrunde zum Explorationsförderprogramm

Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR nimmt im Rahmen einer zweiten Ausschreibungsrunde des Explorationsförderprogramms der Bundesregierung vom 1. August bis 15. September 2013 erneut Anträge von Unternehmen entgegen. Nach der formellen und fachlichen Prüfung und Bewertung der Anträge durch die DERA entscheidet als Zuwendungsgeber das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) über die Förderung der Projekte.

Das BMWi hat am 1. Januar 2013 mit dem Explorationsförderprogramm ein ergänzendes Förderprogramm zur Verbesserung der Versorgung Deutschlands mit kritischen Rohstoffen aufgelegt. Das Budget des vorerst für drei Jahre angelegten Programms beträgt für 2013 und 2014 jeweils 7,5 Mio Euro, für 2015 10 Mio Euro. Die Förderung sieht bedingt rückzahlbare Darlehen für die Exploration, Gewinnung, Aufbereitung und Verarbeitung kritischer Rohstoffe vor. Antragsberechtigt sind rechtlich selbstständige Unternehmen, die zur Durchführung des entsprechenden Vorhabens technisch und wirtschaftlich in der Lage sind, ihren Sitz und Geschäftsbetrieb in Deutschland haben und hier die Voraussetzungen für eigene rohstoffwirtschaftliche Tätigkeiten bieten.

Energierohstoffe

Hannover-Erklärung

Standpunkte zum umweltverträglichen Fracking veröffentlicht

Mit der „Hannover-Erklärung“ haben die BGR, das Helmholtz-Zentrum Potsdam–Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) im Juli ihre gemeinsamen Standpunkte zum Thema „Umweltverträgliches Fracking“ veröffentlicht. Demnach kann die Gewinnung von Schiefergas mit der Fracking-Technologie zur Stabilisierung der abnehmenden einheimischen Erdgasförderung beitragen. Wichtig sind umweltverträgliche Verfahren zum Schutz des Trinkwassers, eine Umweltverträglichkeitsprüfung sowie Monitoring-Maßnahmen an den jeweiligen Standorten.

Die drei Institutionen ziehen mit der „Hannover-Erklärung“ ihre Schlussfolgerungen aus dem Kongress „Umweltverträgliches Fracking“, der vom 24. bis 25. Juni 2013 im GEOZENTRUM Hannover stattfand und auf dem sich mehr als 200 Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zu den Themen Schiefergas und Hydraulic Fracturing (Fracking) austauschten. Die Konferenzteilnehmer waren dazu aufgerufen, die Inhalte der Erklärung in einer Entwurfsfassung zu kommentieren und damit an der finalen Version mitzuwirken.

Mehr

Mineralische Rohstoffe

Antimon

Experten diskutierten über Antimon-Markt

China wird auch in Zukunft der dominierende Akteur auf dem Antimon-Markt bleiben, darüber waren sich fast alle Teilnehmer des „Industrieworkshop Antimon“ einig. Zahlreiche Vertreter der deutschen Wirtschaft nahmen im Juni an der von der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der BGR organisierten Veranstaltung teil. Während des Workshops wurden die Ergebnisse der neuen DERA-Rohstoffrisikobewertung zu Antimon vorgestellt und aktuelle Marktentwicklungen diskutiert. Die Studie „Rohstoffrisikobewertung – Antimon“ kann ab Mitte September über die DERA-Homepage heruntergeladen werden.

Die Veranstaltung war Teil der neuen Industrieworkshop-Reihe der DERA. Für Oktober 2013 ist bereits ein weiterer Industrieworkshop geplant – dann zum Thema Wolfram. Im Fokus der DERA-Industrieworkshops stehen insbesondere Rohstoffe, für die derzeit die größten potenziellen Preis- und Lieferrisiken bestehen. Die Rohstoffrisikobewertungen der DERA sollen Unternehmen dabei unterstützen, Risiken in der Beschaffung frühzeitig zu erkennen, um mögliche Ausweichstrategien für die Organisation und die Verarbeitung umzusetzen.

Mehr

Marine Rohstoffforschung

Schwarzer Raucher

BGR-Wissenschaftler entdecken heißeste Fluidaustrittsstellen im Pazifik

Experten der BGR sind Ende Juli erfolgreich von einer marinen Expedition in den südwestlichen pazifischen Ozean zurückgekehrt. Die Wissenschaftler haben während der fast vierwöchigen Ausfahrt mit Kollegen von der Universität Erlangen und der Jacobs University Bremen im Rahmen des Projektes SO-229 Hinweise auf Gold- und Buntmetallablagerungen im Archipel Vanuatu untersucht.

Die Wissenschaftler fanden in einem vulkanischen Randbecken in Sichtweite Vanuatus erstmals Hochtemperaturaustritte metallreicher Fluide. Diese sind an sehr junge vulkanische Strukturen gebunden und führen zur Bildung 3–4 m hoher metallreicher Schornsteine, sogenannter „Schwarzer Raucher“. Eine genauere Untersuchung der austretenden Fluide ergab dabei mit 378 °C in Wassertiefen von 1 850 m einen Temperaturrekord für den gesamten pazifischen Ozean. Die metallreichen Fluide führen zu einer reichen Cu-Zn-Vererzung und besitzen nach bisherigem Wissen alle Kennzeichen für goldreiche Metallsulfidablagerungen. Weitergehende Untersuchungen zur Edelmetallführung werden zurzeit in den Laboren der BGR durchgeführt.

Mehr

Polarforschung

CASE 15

Bedeutende Entdeckung im Yukon-Territorium

BGR-Geologen kehrten jetzt mit bedeutenden wissenschaftlichen Ergebnissen von ihrer siebenwöchigen internationalen Expedition „CASE 15“ aus Kanada zurück. In den Gebirgen des Yukon-Territoriums südlich der Eismeerküste stellten die BGR-Forscher fest, dass die großräumige vertikale Bruchzone, die die Erdkruste in diesem Gebiet durchschlägt, mit ähnlichen Strukturen in Nordgrönland und Spitzbergen auf der anderen Seite des Polarmeeres zusammenhängt. Damit wurde erstmals in der Arktis eine große Seitenverschiebungszone nachgewiesen, die rund 2 500 km lang ist und in ihren Ausmaßen die San Andreas-Störung in Kalifornien noch übertrifft.

Einen weiteren Schwerpunkt der von einem Helikopter unterstützten Forschungsarbeiten in der Gebirgsregion zwischen dem Mackenzie-Delta und der Grenze zu Alaska bildeten Untersuchungen möglicher Kohlenwasserstoffpotenziale. Die genommenen Proben werden derzeit in den BGR-Laboren analysiert. An der Expedition nahmen insgesamt 20 Wissenschaftler aus Frankreich, Kanada, den USA und aus Deutschland teil.

Mehr

Boden

Bodenübersichtskarte

Datenbank zur BÜK 1000 N steht jetzt kostenlos online zur Verfügung

Die Datenbank zur nutzungsdifferenzierten Bodenübersichtskarte von Deutschland im Maßstab 1 : 1 000 000 (BÜK 1000 N) steht jetzt kostenlos online zum Download im GeoShop Hannover zur Verfügung. Sie umfasst Angaben zum Aufbau der Legendeneinheiten und zu den Eigenschaften der dargestellten Böden. Die Datenbank ist Bestandteil des Fachinformationssystems Boden der BGR und enthält für jede Legendeneinheit flächenrepräsentative Bodenprofile.

Die BÜK 1000 N stellt bundesweit einheitlich die Böden unter den Hauptnutzungsarten Acker, Grünland und Wald dar. Als Nachfolgeprodukt der bereits 1995 erschienenen Bodenübersichtskarte 1 : 1 000 000 (BÜK 1000) führte die Verschneidung von deren Bodeneinheiten mit Landnutzungsdaten aus dem Projekt CORINE Land Cover zu einer deutlichen Qualitätssteigerung im Hinblick auf thematische Auswertungen im Maßstab 1 : 1 000 000. Die Kartenauszüge für Acker-, Grünland- und Waldnutzung wurden gemeinsam mit einem Erläuterungsheft auch in gedruckter Form von der BGR herausgegeben.

Mehr

Grundwasser

Workshop

Internationaler Workshop „Grundwassersysteme in Europa“

Anlässlich der Fertigstellung der Internationalen Hydrogeologischen Karte von Europa (IHME) veranstaltete die BGR vom 22. bis 23. August 2013 den Internationalen Workshop „Groundwater Systems in Europe“. Dabei diskutierten 61 Experten aus 19 europäischen Staaten aktuelle Forschungsentwicklungen im Grundwasserbereich.

Den inhaltlichen Kern der Veranstaltung bildeten Anwendungsmöglichkeiten der IHME nach Veröffentlichung der beiden letzten gedruckten Kartenblätter D5, Budapest und E5, Bukarest im August 2013. Insbesondere die vorliegenden digitalen GIS-Layer der Typisierung und Lithologie der europaweiten Aquifere eröffnen neue Möglichkeiten zu Auswertungen im kontinentalen Maßstab. Mit den ebenfalls diskutierten Themenbereichen „Grundwasser in der Politikberatung“, „Grenzüberschreitende Aquifere“, „Charakterisierung von Grundwassersystemen“ und „Grundwassermodellierung als Entscheidungshilfe“ wurde die IHME als neues Instrument in den übergeordneten Kontext der gegenwärtigen internationalen Grundwasserforschung gestellt .

Mehr

Aerogeophysik

Übersichtskarte

Neue Übersichtskarten für die Nordseeküste

Zwei neue Übersichtskarten der BGR für Ostfriesland liefern jetzt wichtige Informationen zu geologischen Strukturen und möglichen Grundwasserversalzungen an der Nordseeküste. Die beiden Karten wurden jetzt auf Grundlage aergeophysikalischer Befliegungen der Insel Langeoog und der Region Esens mit dem BGR-Hubschrauber angefertigt. Dabei kamen aeroelektromagnetische, aeromagnetische und aeroradiometrische Methoden zum Einsatz. Die elektromagnetischen Ergebnisse der Befliegungen wurden für die Kartenerstellung kombiniert. Die Daten und Karten können auch dazu beitragen, geologische Modelle aufzubauen und interaktiv zu verbessern.

Die Kartenzusammenstellung ist Teil des Projektes D-AERO, das die BGR gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) durchführt. Es hat das Ziel, Daten von Messgebieten zusammenzuführen und durch neue Befliegungen bei Bedarf zu ergänzen. Der aktuelle Schwerpunkt liegt an der Nordseeküste, wo u. a. in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) und dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) die Ausbreitung der Grundwasserversalzung untersucht wird.

Mehr

Internationale Zusammenarbeit / Grundwasser

Grundwasserbohrung Namibia

Grundwasserbohrungen im Norden Namibias

Im Cuvelai-Etosha-Becken werden derzeit sechs Bohrungen bis in eine Tiefe von rund 350 m niedergebracht, um Namibias neuen Grundwasserschatz besser zu erkunden. Das Grundwasservorkommen im Norden des Landes umfasst etwa 5 Mrd. m3. Experten der BGR und des namibischen Ministeriums für Landwirtschaft, Wasser und Forstwirtschaft hatten das Potenzial des Ohangwena-II-Aquifers erstmals 2012 näher bestimmt. Die gespeicherte Menge des Vorkommens würde nach sehr vorsichtigen Berechnungen den aktuellen Wasserbedarf des Nordens, in dem knapp die Hälfte der Bevölkerung Namibias lebt, für 400 Jahre decken.

Mit Hilfe der Bohrungen soll ein Brunnenfeld entstehen, das umfassende hydrogeologische Tests ermöglicht. Die Arbeiten werden von BGR-Wissenschaftlern begleitet und von der EU sowie der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) kofinanziert. Die Erkundung ist Teil des Projektes „Grundwasser für den Norden Namibias“, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird.

Mehr

Internationale Zusammenarbeit / Georisiken

Internationale Zusammenarbeit - Georisiken

Regionaltreffen zu Georisiken und Raumplanung in Asien

Die BGR führte vom 3. bis 5. Juni 2013 in Bangkok (Thailand) erstmals ein Regionaltreffen zum Thema Georisiken und Raumplanung durch. Bei der Veranstaltung diskutierten BGR-Experten mit Vertretern der Geologischen Dienste Pakistans und Indonesiens über ein nachhaltiges Naturkatastrophenmanagement, Methoden und rechtliche Voraussetzungen des vorbeugenden Naturkatastrophenschutzes. Die Teilnehmer des Treffens waren sich darin einig, dass eine gezielte Berücksichtigung von Geogefahren in einem koordinierten Raumplanungsprozess mit entsprechenden Gesetzen ein leistungsstarkes staatliches Instrument zur Verminderung von Georisiken darstellen kann. Beide Länder wollen im Rahmen einer stärkeren Vernetzung zukünftig noch enger im Bereich Gefährdungsanalyse und Raumplanung zusammenarbeiten. Für dieses Jahr wurde ein weiteres Treffen vereinbart.

In Pakistan und Indonesien betreut die BGR im Auftrag des Bundesministeriums für technische Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Projekte zur Raumplanung und Verminderung von Georisiken als Beitrag zur Armutsminderung und nachhaltigen Entwicklung.

Mehr

FILM

Film 3D-Seismik

Dokumentation über Forschungsfahrt in der Nordsee

Die erfolgreichen geophysikalischen Tests der BGR mit dem Forschungsschiff METEOR in der Nordsee sind jetzt das Thema eines Films auf der BGR-Internetseite. Die 34-minütige Dokumentation zeigt Aufnahmen von den Tests, den Arbeiten und dem Leben auf dem Schiff. Während der sechswöchigen marinen Expedition setzten die Geoexperten erstmals ihre neu entwickelte, mobile, mehrkanalige 3D-Seismik ein. Speziell angefertigte und in den Film integrierte Grafiken veranschaulichen das komplexe Thema „3D-Seismik“ auch für den Laien.

Um die Technik zu testen, befuhren die BGR-Wissenschaftler mit der METEOR ein 80 km2 großes Gebiet in der Nordsee. Dabei wurden zwei 1 000 m lange, im Abstand von 150 m parallel verlaufende und mit Sensoren bestückte Kabel hinter dem Schiff hergezogen. Die Sensoren, sogenannte Hydrophone, zeichneten dabei Echos von Schallwellen auf, die zuvor mit Luftpulsern in den Untergrund ausgesendet wurden. Nach den erfolgreichen Tests soll die mobile 3D-Seismik auch in Zukunft eingesetzt werden, um kleinräumige geologische Strukturen bis zu 1 000 m unter dem Meeresboden zu erfassen.

Mehr

Aktuelles aus der Sammlung

Lateritsammlung

Lateritproben helfen bei der Landminensuche

Zu Beginn der 1970er Jahre führte die BGR im Rahmen des „Forschungsvorhabens Nr. 1630“ das sogenannte Lateritprogramm durch. Laterite sind chemische Verwitterungsprodukte von silikatischen Gesteinen in tropischen Klimaten. Insgesamt besteht die Lateritsammlung der BGR aus 1 465 Proben, die aus dem gesamten Tropengürtel stammen. Es ist vermutlich eine der größten Sammlungen dieser Art weltweit.

Früher dienten die Lateritproben vor allem der Lagerstättenforschung. Heute nutzt sie u. a. das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) im GEOZENTRUM Hannover für ihr Projekt „Bodeneinflüsse auf die sensorgestützte Kampfmitteldetektion“, bei dem es um die Magnetisierbarkeit tropischer Böden geht. Dabei werden störende Einflüsse dieser Böden auf Metalldetektoren untersucht, die bei der Landminensuche zur Anwendung kommen. Für dieses Projekt wurden von ca. 600 Proben aus der BGR-Sammlung die magnetischen Parameter bestimmt.

Mehr

Neuerscheinung

BGR Report

BGR Report jetzt auch auf Englisch

Der neue BGR Report liegt ab Mitte September auch auf Englisch vor. Er informiert ein internationales Publikum über die vielfältigen Aufgaben und Projekte der BGR im Jahr 2012.

Eine nach Farben sortierte, thematische Gliederung und wichtige Zusatzinformationen helfen den Lesern bei der Navigation durch das Heft. Der Inhalt des BGR Report ist in drei Hauptkapitel unterteilt. Sie beschreiben die „Projekte“ des Vorjahres, enthalten einen „Ausblick“ auf kommende Aufgaben und geben im Magazinteil „Spektrum“ Einblicke in die Berufswelt der BGR-Mitarbeiter. Im hinteren Teil des Heftes werden die Ansprechpartner zu den einzelnen Projekten in Bild und Text kurz vorgestellt.

Der BGR Report erscheint in Zukunft jährlich auf Deutsch sowie Englisch. Er kann kostenlos über die E-Mail-Adresse Vertrieb@bgr.de bestellt oder digital über die Webseite der BGR heruntergeladen werden. Der BGR Report ist auch als digitales Produkt auf CD-ROM erhältlich.

Mehr



© Copyright by BGR. Alle Rechte vorbehalten.