BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Beratung der Cuvelai Watercourse Commission im Grundwassermanagement

Land / Region: Afrika / CUVECOM (Angola/Namiba)
BGR-Schwerpunkt: Grundwasser

Projektanfang: 01.07.2021

Projektende: 30.06.2024

Projektstand: 15.09.2021

Cuvelai-Etosha-BeckenCuvelai-Etosha-Becken Quelle: BGR

Hintergrund
Das Cuvelai-Etosha-Becken (CEB) ist ein grenzüberschreitendes Wassereinzugsgebiet mit einer Fläche von etwa 173.000 km2, mit ca. 40 % der Fläche im Süden Angolas und ca. 60 % im Norden Namibias. Dort leben ca. 1,3 Millionen Menschen, ca. 30 % im angolanischen und etwa 70 % im namibischen Teil. Die lokale Bevölkerung in beiden Ländern lebt von der Landwirtschaft, ist von der eingeschränkten Verfügbarkeit von Wasser betroffen und damit anfällig für klimawandelbedingt zunehmende extreme Wetterereignisse, sowohl Dürren als auch Überschwemmungen.

Die jährlichen Niederschlagsmengen sind mit etwa 1.000 mm/Jahr im Norden und etwa 550 mm/Jahr im Süden des Beckens ungleich verteilt. Es gibt nur eine Regenzeit (ca. Dezember bis März) mit etwa 83 % und eine Trockenzeit (ca. April bis Oktober) mit nur etwa 9 % des Jahresniederschlags. Vor allem auf der trockeneren namibischen Seite ist praktisch kein Oberflächenwasser verfügbar. Die dortige Bevölkerung ist daher auf Wasser aus dem Calenque-Kanal und Grundwasser aus mengenmäßig und hygienisch fragwürdigen Brunnen angewiesen. Die Entdeckung eines tiefen, grenzüberschreitenden Grundwasserleiters Ende der 1990er Jahre bietet für beide Länder neue Möglichkeiten hinsichtlich der Wasserversorgung.

Ein gemeinsames, grenzüberschreitendes Management der (Grund-)Wasserressourcen ist erforderlich, um die Bedarfe der Bevölkerung auf beiden Seiten der Grenze durch gerechte Verteilung langfristig sicher zu stellen und Nutzungskonflikte zu vermeiden. Zu diesem Zweck wurde am 16. September 2014 die CUVECOM (Cuvelai Watercourse Commission) von den beiden Mitgliedsländern Angola und Namibia gegründet.


Projekt
Grenzüberschreitende Herausforderungen können nur in gemeinsamer Anstrengung der Mitgliedsländer gelöst werden. Die CUVECOM hat die Aufgabe, die Anrainer bzgl. der Nutzung und des nachhaltigen Managements der (Grund-)Wasserressourcen sowohl fachlich als auch politisch-strategisch zu beraten und auf Basis fundierter Informationen nachhaltige Bewirtschaftungsstrategien zu erarbeiten. Dies ist eine große Herausforderung für die noch junge Organisation. Sowohl ihre fachlich-technischen Kompetenzen als auch ihre organisatorisch-institutionellen Kapazitäten zur Ausübung dieses Mandats sind noch nicht in ausreichendem Maß vorhanden (Kernproblem).

Die BGR berät die CUVECOM im Auftrag des BGR, damit sie mittelfristig in die Lage versetzt wird, ihr Mandat zu erfüllen.

Das Modulziel lautet: Die Kapazitäten der CUVECOM zur Beratung Angolas und Namibias zu Grundwasserressourcen im Cuvelai-Etosha-Becken unter Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels sind gestärkt.
Zur Erreichung dieses Ziels kooperieren CUVECOM und BGR in drei Arbeitsfeldern:

Daten und Wissen sind die Grundlagen, auf denen Analyse und Beratung aufbauen. In der „Fachlich-technischen Kompetenzentwicklung und Informations-/Datenerhebung“ werden daher die entsprechenden Kapazitäten der CUVECOM im Hinblick auf Grundwasser entwickelt, so dass sie über die nötigen Informationen/Daten verfügt, bzw. diese selbst erheben kann.

In der Komponente „Organisatorisch-institutionelle Entwicklung und Wissensmanagement“ wird auf die Entwicklung der notwendigen Kapazitäten und eines funktionierenden Wissensmanagements der CUVECOM zur Organisation des regelmäßigen fachlichen Austausches der Mitgliedsländer zu grundwasserrelevanten Fragestellungen fokussiert. Dies basiert auf den Daten der ersten Komponente, die in einem institutionalisierten Austausch analysiert werden, wodurch das Erkenntnis-Niveau erhöht wird.

Darauf aufbauend werden in der Komponente „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit/Strategieentwicklung und Politikdialog“ Strategien und Handlungsvorschläge der CUVECOM für die Mitgliedsländer Angola und Namibia für ein nachhaltiges grenzüberschreitendes Grundwassermanagement erarbeitet. Methodisch wird die Unterstützung der BGR u.a. durch Training-on-the-job sowie Fort- und Weiterbildungen implementiert. Es soll sichergestellt werden, dass die CUVECOM auf allen Ebenen des Umgangs mit Daten (Erhebung, Auswertung/Management, Analyse) die passenden Methoden wählen und anwenden kann.

Das Projekt schafft Räume, in denen grenzüberschreitende und interinstitutionelle Zusammenarbeit ermöglicht wird und die Beteiligten in Workshops zur methodischen Abstimmung zusammengebracht werden. Die fachlichen Fähigkeiten sollen so erweitert werden, dass die erarbeiteten Empfehlungen und Strategien fundiert vorgelegt werden können und die CUVECOM-Mitgliedsländer gemeinsame Entscheidungen treffen können, die der Bevölkerung des CEB genauso zugutekommen, wie sie dem Prinzip der nachhaltigen Bewirtschaftung der Grundwasserressourcen entsprechen.

Partner:

Cuvelai Watercourse Commission (CUVECOM)

Kontakt 1:

    
Manuel Hublitz
Tel.: +49-(0)511-643-3360
Fax: +49-(0)511-643-3689

Kontakt 2:

    
Dr. Georg Houben
Tel.: +49-(0)511-643-2373

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