Paraguay - Städtische Umweltplanung und Standortbestimmung von Deponien

Land / Region: Paraguay / Amerika
Schwerpunkt: Umweltgeologie/Raumplanung/Institutionelle Förderung

Projektanfang: 01.08.2000

Projektende: 24.10.2012

Projektstand: 06.03.2013

Ungeregelte Entsorgung von Abfällen führt vor allem in den dichter besiedelten Landesteilen Paraguays zu einer zunehmenden Belastung der Umwelt. Quelle: BGR

Paraguay ist ein Land mit hohem Bevölkerungswachstum, verfügt aber über keine ausreichend entwickelte Raum- und Umweltplanung. Deshalb breiten sich städtische und ländliche Siedlungsgebiete weitgehend ungeordnet und mit höchst problematischen Folgen für die Umwelt aus:

• Mangelhafte Abfall- und Abwasserentsorgung,
• unkontrollierte Schadstoffeinleitung in Oberflächen- und Grundwasser,
• hoher Flächenverbrauch

Das führt zu Belastungen und zur Zerstörung von wichtigen Ressourcen und ist mit immensen wirtschaftlichen und sozialen Aufwendungen für deren Schutz oder gar Wiederherstellung/Sanierung verbunden. Geeignete Instrumente und Kapazitäten auf nationaler, regionaler und vor allem lokaler Ebene zur Durchführung umweltgerechter Raumplanung städtischer Bereiche und zur nachhaltigen Ressourcenbewirtschaftung fehlen derzeit noch.

Aus diesem Grunde hat Paraguay hierzu eine spezielle deutsche Unterstützung im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit erbeten, die seit 2002 mit folgenden Projektziel gewährt wird:

In ausgewählten Städten und Departements sowie im Umweltministerium werden wirksame und moderne Planungsinstrumente sowie auf eine nachhaltige Entwicklung ausgerichtete Konzepte für umweltgerechte Raumplanung und Ressourcenschutz erfolgreich eingesetzt.

Der Projektträger, die Secretaría del Ambiente (SEAM, Umweltministerium), wurde im Juli 2000 gegründet. In ihr wurden die vormals auf mehrere Ministerien verteilten Zuständigkeiten für Umweltbelange vereint. Ihre Aufgaben umfassen die Ausarbeitung, Umsetzung und Überwachung der Umweltpolitik Paraguays.

Das im Januar 2002 begonnene Vorhaben befindet sich seit 2007 in seiner zweiten Durchführungsphase, die bis Dezember 2011 fortgesetzt wird. Die Gesamtkosten des deutschen Beitrags betragen rund 4 Mio. €.

In der ersten Projektphase (2002-2007) wurden mit dem Umweltministerium (SEAM) wichtige Grundlagen für eine fachgerechte Umweltplanung geschaffen (z.B. Satellitenbildauswertung, Ressourcenschutzkarten, Richtlinie für Deponiestandorte, Entwurf für ein Raumordnungsgesetz). Grundlagenkarten der Geo-Umwelt und ein GIS aus vorangegangenen Projekten der Technischen Zusammenarbeit flossen in die Projektarbeiten ein bzw. wurden weiter entwickelt.

Die zweite Projektphase (2007-2011) befasst sich vor allem mit der Verbreitung und Anwendung der bisher erarbeiteten Ergebnisse in den Städten und Departments ausgewählter Regionen. Damit möchte die SEAM einige ihrer Aufgaben an die Regionalverwaltungen abgeben (Dezentralisierung). Das Projekt hat in dieser zweiten Phase die Zusammenarbeit mit 5 Städten (Capiatá, Ñemby, Paraguarí, Lima und Benjamin Aceval) und einem Department (Guairá) begonnen.

Der deutsche Beitrag beinhaltet Fach- und Organisationsberatung, Qualifizierung von Partnerkräften und Bereitstellung ergänzender Ausrüstung. Wesentliche Elemente der Partner-Förderung sind der Aufbau von Umwelt- und Planungsabteilungen auf lokaler und regionaler Ebene, die exemplarische Erstellung von Ressourcenschutzkarten und die Förderung von Maßnahmen zum Ressourcenschutz durch örtliche Zuschüsse.

Projektwebsite: Proyecto Ordenamiento Ambiental de Zonas Urbanas (ORDAZUR)

Projekt-Nr.: 2000.2067.7

Projekt-ID: 567

Partner:

Secretaría del Ambiente (SEAM)