Burundi – Stärkung der Rohstoffgovernance in Burundi (Phase I) – BGR-Modul
Land / Region: Burundi / Afrika
Schwerpunkt: Mineralische Rohstoffe
Projektanfang: 18.09.2013
Projektende: 30.04.2016
Projektstand: 17.01.2017
Minenarbeiter mit Mineralienfund
Quelle: BGR
Burundi setzt im Rahmen seiner Strategie zur Armutsbekämpfung u.a. auf den Rohstoffsektor als wesentliche Quelle für Wirtschaftswachstum und zur Erhöhung der Staatseinnahmen.
Der oftmals informelle Kleinbergbau zur Gewinnung von Gold, Wolfram- und Zinnerzen prägt den burundischen Rohstoffsektor. Dies könnte sich in den nächsten Jahren ändern, da das Rohstoffpotenzial Perspektiven für die Entwicklung eines industriellen Bergbaus bietet. Die Geologischen Dienste Belgiens und Frankreichs sowie die BGR wiesen bereits in den 60er, 70er und 80er Jahren umfangreiche Nickel- und Goldvorkommen in Burundi nach. In jüngster Zeit wurden geologische Erkundungsarbeiten zur Abschätzung eines im Tanganyikasee gelegenen Kohlenwasserstoffpotenzials aufgenommen.
Mit der Vergabe von Konzessionen zur Prospektion und Exploration an internationale Rohstoffunternehmen hat Burundi einen ersten Schritt in Richtung der Entwicklung eines industriellen Bergbaus vollzogen. Allerdings ist mit der Inbetriebnahme von industriellen Bergbauprojekten und der Erzielung von Steuereinnahmen erst in einigen Jahren zu rechnen.
Die langen Projektzyklen im Rohstoffsektor bedingen, dass der burundische Staat zu Projektbeginn Entscheidungen fällen musste, deren Konsequenzen zum Teil weit in der Zukunft liegen. Eine staatliche Steuerung des Rohstoffsektors wird durch schwache Institutionen und geringe fachliche Kapazitäten erschwert. Deswegen ist die Stärkung der technischen und personellen Kapazitäten in den zuständigen Institutionen zur Analyse und Verwaltung des Rohstoffpotenzials und zur effizienten Umsetzung gesetzlicher Regelwerke notwendig. Dadurch kann eine kontrollierte, transparente und nachhaltige Entwicklung des Rohstoffsektors forciert werden. An diesem Punkt setzte das Vorhaben an.
Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) führten BGR und GIZ gemeinsam das Vorhaben „Stärkung der Rohstoffgovernance in Burundi“ durch. Das Vorhaben förderte eine verbesserte und transparente Verwaltung des Rohstoffsektors unter Berücksichtigung von Rohstoffpotenzialen und Umweltaspekten. Damit schaffte es eine wesentliche Grundlage für eine administrative Steuerung des Rohstoffsektors.
Konkret unterstützte das Modul der BGR das burundische Bergbauministerium durch drei Komponenten:
Der Aufbau einer Datenbank zu ausgesuchten Rohstoffvorkommen Burundis stellt dem Staat und möglichen Investoren Basisinformationen über heimische Vorkommen zur Verfügung und bildet eine Grundlage für die Vergabe von Prospektions- und Explorationslizenzen. Die Arbeiten an der Datenbank konnten abgeschlossen werden.
Ein digitalen Bergbaukatasters führt zu einer effizienten staatlichen Verwaltung von Konzessionen. Das Kataster bietet Investoren und Kleinbergbautreibenden Rechtssicherheit und wirkt somit konfliktmindernd. Es war geplant, dass das Bergbaukataster öffentlich zugänglich sein sollte. Dadurch wird der Zivilgesellschaft die Möglichkeit gegeben, die staatliche Vergabe von Konzessionen zu kontrollieren, so dass die Transparenz im Rohstoffsektor erhöht wird. Die Arbeiten an dem Bergbaukataster konnten aufgrund der Verschlechterung der politischen Situation im Jahr 2015 nicht abgeschlossen werden.
Darüber hinaus unterstützte die BGR die beteiligten burundischen Ministerien bei der Bewertung der Umweltverträglichkeit im Genehmigungsprozess neuer Bergbauprojekte durch Aus- und Fortbildungsmaßnahmen. Dadurch können Umweltauswirkungen des Bergbaus besser eingeschätzt und beurteilt werden. Damit leistete das BGR-Modul, einen wesentlichen Beitrag für die Verringerung von Umweltschäden im Rohstoffsektor.
Die Laufzeit des Projektes betrug 2 Jahre.
Fact Sheet: Good Governance in the Mining Sector of Burundi (PDF, 1 MB)
Projekt-Nr.: 2012.2538.2
Projekt-ID: 1097
Partner:
Ministère de l’Energie et des Mines (MEM)
Ministère de l'Eau, de l'Environnement, de l'Aménagement du Territoire et de l'Urbanisme (MEEATU)