Experten der BGR nehmen an erster Grundwasser-Konferenz des Groundwater Management Institute von SADC teil
Auf Einladung des Groundwater Management Institute (GMI) der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrikas (Southern African Development Community - SADC) trafen sich vom 26. - 28. September 2018 mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem südlichen Afrika und von internationalen Kooperationspartnern zur ersten SADC-GMI Grundwasser-Konferenz in Johannesburg, Südafrika. Unter dem Titel "Anpassung an den Klimawandel durch Wassersicherheit - Ein Fokus auf Grundwasser" diskutierten die Anwesenden über Themen wie dem Management von grenzüberschreitenden Grundwasserleitern, der gemeinsamen Nutzung von Oberflächen- und Grundwasser, dem Einfluss des Klimawandels auf Grundwasser und der Rolle des Grundwassers bei der wirtschaftlichen Entwicklung im südlichen Afrika.
Quelle: SADC-GMI
Das GMI ist als ein Exzellenzzentrum von SADC mandatiert, grundwasserspezifische Beratung für die 16 SADC Mitgliedsländer sowie grenzüberschreitenden Flussgebietskommissionen anzubieten. Die Konferenz endete mit der Feststellung, dass Grundwasser der Schlüssel für den Umgang mit Klimawandel in der Region und in ganz Afrika ist. Weitere Empfehlungen umfassen einen Aufruf für einen verbesserten Wissenschafts-Politik-Dialog, für eine bessere Integration von Grundwasser in das Management grenzüberschreitender Flussgebietsorganisationen, für effektivere Grundwassermonitoringsysteme, für mehr Finanzmittel für nachhaltiges Grundwassermanagement sowie für verstärkten nationalen und regionalen Wissensaustausch.
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) war eingeladen, sich im Rahmen von zwei Paneldiskussionen einzubringen. Ralf Klingbeil unterstrich die lange und gute Zusammenarbeit Deutschlands mit nationalen und regionalen Partnern im Grundwasserbereich im südlichen Afrika. Die BGR und ihre nationalen Kooperationspartner in verschiedenen Projekten der deutschen Entwicklungszusammenarbeit haben dabei in den letzten Jahrzehnten gute Erfahrungen vor allem in der Grundwasserexploration gemacht, die dabei helfen können, einen strategischen, großskaligen Ansatz zur Erkundung bislang unbekannter und oft tiefer Grundwasserleiter in der Region voranzubringen. Neue tiefere Grundwasserleiter könnten während Trockenzeiten für viele SADC-Länder eine deutlich höhere Resilienz der Trinkwasserversorgung und somit eine verbesserte Anpassung an ein sich änderndes Klima schaffen.
Das aktuelle BGR-Vorhaben in Namibia "Grundwassermanagement im Norden Namibias", vertreten durch Mitarbeiter der Abteilung für Wasserangelegenheiten und Forst (DWAF) des Ministeriums für Landwirtschaft, Wasser und Forst (MAWF) sowie durch Martin Quinger und Christoph Lohe von der BGR in Namibia, stellte die Bedeutung des im Pilotgebiet eingeführten modernen Grundwassermonitorings als entscheidendes Element für eine nachhaltige Bewirtschaftung strategischer Grundwasserleiter dar. Da in vielen Beiträgen aus anderen Ländern das Fehlen eines solchen Ansatz als grundsätzliches Problem beschrieben wurde, war das Interesse an der namibischen Strategie groß.
Außerdem wurde das laufende BGR-Vorhaben in Sambia mit der Water Resources Management Authority (WARMA) "Grundwassermanagement mit dem Fokus auf das Upper-Kafue-Einzugsgebiet" durch den BGR-Projektleiter Tobias El-Fahem vorgestellt. Die für Sambia erstellte Grundwasserdatenbank und die vor kurzem veröffentlichte "Hydrogeologische Karte von Sambia 1:1.500.000" werden als Anknüpfungsmöglichkeiten für den Datenaustausch und das grenzübergreifende Grundwassermanagement innerhalb der SADC-Länder durch diese bereits angefragt.