BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Probeneingang während des 1. Weltkriegs

Projektanfang: 02.01.2012

Projektende: 31.01.2014

Projektstand: 31.01.2014

Fe-Sandstein BelgienFe-Sandstein Belgien Quelle: BGR

In diesem Projekt wurden die Probeneingänge in der Zeit von 1914 bis 1918, insbesondere in der Lagerstätten-Sammlung dokumentiert und hinsichtlich ihrer Art und Herkunft in Beziehung gebracht zu den Kriegsereignissen, Frontverläufen, Zugehörigkeiten der Staaten zu politischen Bündnissen und ihrer Bedeutung als kriegswichtige Rohstoffe.

Einige Ergebnisse:

  • Deutschlands Kriegsziele spiegeln die enge Verknüpfung zu Rohstofffragen wider:
  • Abtretung des Erzbeckens von Briey und wirtschaftliche Abhängigkeit Frankreichs
  • Militär-politische und ökonomische Kontrolle Belgiens
  • Luxemburg wird deutscher Bundesstaat
  • Wirtschaftliche Einheit Europas unter deutscher Führung
  • Vergrößerung des Kolonialbesitzes in Afrika
  • Holland sollte in ein engeres Verhältnis zu Deutschland gebracht werden

Deutschland war in ökonomischer Hinsicht nicht auf den Krieg vorbereitet. Nach Kriegsbeginn wurde deshalb die Kriegsrohstoffabteilung (KRA) gegründet.

Blei und Pyrit Balia MadenBlei und Pyrit Balia Maden Quelle: BGR

Die Aufgaben der Preußischen Geologischen Landesanstalt während des 1. Weltkrieges:

  • Erkundung einheimischer Lagerstätten kriegswichtiger metallischer und anderer Rohstoffe wie Phosphat, Graphit, Fluorit und Asbest
  • Erkundungsarbeiten für den Aufbau einer einheimischen Ölproduktion
  • Lagerstättenerkundungen in den annektierten Gebieten und den Staaten der Konföderation
  • Geologische Erkundungen in Skandinavien, Schweiz, Niederlande und Dänemark

Der Begriff “Kriegsgeologie” wurde im 1. Weltkrieg geboren und die “Kriegsgeologen” nahmen auch an den Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk teil mit dem Ziel, die Vorkommen an Erzen, Öl und Kohle der Ukraine für Deutschland nutzbar zu machen.

Probeneingang:

  • Relatives Minimum an Probeneingängen während dieser Zeit: circa 1000 Stück in der Lagerstätten-Sammlung (die tatsächliche Zahl mag höher sein, da nicht alle Proben datiert sind); keine Proben aus Afrika
  • 1/3 der Proben kam aus Frankreich, Belgien, Serbien, Ukraine, Türkei und dem Kongo
  • Hauptteil der Proben: Kohlen, Phosphor, Eisenerze
  • Einheimische Probeneingänge konzentrieren sich auf die kriegswichtigen Schwefelkies-Lagerstätten im Sauerland und Erzlagerstätten in Sachsen

Die Arbeiten zeigen sehr deutlich die außerordentliche militärstrategische Bedeutung der Rohstoffe und die Proben in der Sammlung geben Aufschluss über die Arbeit der Geologen.

Herkunft der Proben in der Lagerstätten-Sammlung zwischen 1914 und 1918Herkunft der Proben in der Lagerstätten-Sammlung zwischen 1914 und 1918 Quelle: BGR

Literatur:

Krusch, D. P. (1916): Die nutzbaren Lagerstätten Belgiens, ihre geologische Position und wirtschaftliche Bedeutung.- 75. S. Essen.

Krusch, D. P.  (1917): Die nutzbaren Lagerstätten Serbiens und ihre wirtschaftliche Bedeutung für die Zentralmächte.- Metall und Erz, XIII (N.F.IV.), 4, Sonderdruck, Halle/S.

Stensland, H. ( 2009): Deutschlands Schwefelbedarf und die Notwendigkeit zum Friedensschluss mit Sowjetrussland im Ersten Weltkrieg.- Der Anschnitt 61, 4, Bochum.

Udluft, H.(1968): Die Preußische Geologische Landesanstalt 1873-1939.- Beih. Geol. Jb. 78, Hannover.

Kontakt:

    
Dr. Angela Ehling
Tel.: +49-(0)30-36993-412

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