Little CASE 2016 Banks Island
Beitrag zum Projekt:
Vom 01. Juli bis 23. Juli 2016 nahm Karsten Piepjohn (BGR) auf Einladung des Geologischen Dienstes von Kanada (GSC Calgary) an einer geologischen Expedition auf die Banks-Insel im Westen des kanadischen arktischen Archipels teil. Insgesamt waren vier Wissenschaftler/innen des GSC und der BGR an den Geländearbeiten beteiligt, die teilweise im Rahmen des arktischen BGR-Programms CASE erfolgten.
Arbeitsgebiet von Little CASE 2016 (rote Kästen)
Quelle: BGR
Von zwei Basislagern am Nelson Head im Süden und an der Polar Bear Cabin im Aulavik National Park im Norden der Banks-Insel wurden Sedimentgesteine aus dem Devon, aus der Kreide und dem Tertiär untersucht. Neben stratigraphischen und sedimentologischen Profilaufnahmen wurden zahlreiche Proben für quartärgeologische, paläontologische und geochemische Untersuchungen sowie für Altersbestimmungen genommen. Ein weiterer wichtiger Aspekt waren strukturgeologische Arbeiten, die erstmals überhaupt auf der Banks-Insel durchgeführt wurden, um mögliche tektonische Ereignisse in diesem Gebiet zu erfassen und zu dokumentieren. Insgesamt liegen die devonischen, kreidezeitlichen und tertiären Sedimente auf der Banks-Insel relativ ungestört horizontal und sind nur leicht verbogen. Allerdings hat sich gezeigt, dass die Ablagerungen in lokalen Zonen deformiert sind und anschließend von Abschiebungen parallel zum Kontinentrand betroffen wurden.
Transport der Wissenschaftler vom Basiscamp ins Gelände
Quelle: BGR
Die Auswertung der strukturgeologischen Daten hat gezeigt, dass diese erstmals nachgewiesenen Strukturen auf der Banks-Insel mit umfangreichen tektonischen Bewegungen im Tertiär auf Spitzbergen, auf Ellesmere Island und im nördlichen Yukon-Gebiet in Zusammenhang stehen, die möglicherweise für die Interpretation der Öffnungsgeschichte des Arktischen Ozeans bedeutend sind. Die strukturgeologischen Ergebnisse der Expedition „Little CASE – Banks Island“ sollen auf zukünftigen Expeditionen der BGR auf die Inseln nördlich der Banks-Insel ergänzt und erweitert werden mit dem Ziel, die gesamte Architektur und tektonische Entwicklung des nordamerikanischen Kontinentrands belegen und verstehen zu können.
