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Antarktisexpedition GEA II (2011/2012)

Beitrag zum Projekt:

In der Antarktissaison 2011/12 führte die BGR nach GEA I die Folgeexpedition GEA II durch. Diese wurde erneut in Kooperation mit dem AWI und BELARE durchgeführt. Zusätzlich waren die Universitäten Bergen (Norwegen), Bremen und Durban (Südafrika) beteiligt. Zielgebiet der achtwöchigen Expedition war wieder Sør Rondane im östlichen Dronning Maud Land.

Arbeitsgebiet von GEA IIArbeitsgebiet von GEA II Quelle: BGR

Wie bei GEA I erfolgte die Einreise in die Antarktis kurz vor Weihnachten 2011 von Kapstadt aus nach Novolazarevskaya und von dort mit einer Basler DC-3 weiter zur Princess Elisabeth Station. Das Forschungsprogramm beinhaltete eine aerogeophysikalische Befliegung – mit dem Forschungsflugzeug „Polar 6“ des AWI als Plattform – und ein umfangreicheres skidoo- und helikopter-gestütztes geologisches und bodengeophysikalisches Forschungsprogramm. Grundlage für die Arbeiten waren die ersten Ergebnisse der Expedition GEA I. Neben dem Hauptgebirgszug konnten die Wissenschaftler in dieser Saison auch die südöstlichen Nunataks Sør Rondanes sowie mehrere bisher noch nie zuvor durch Menschen betretenen Nunataks im Bereich des Borchgrevinkisen westlich von Sør Rondane sowie die südöstlichsten Nunataks und Moränen im zentralen Dronning Maud Land beproben.

Die Untersuchungen wurden von den Stationen Princess Elisabeth und Novolazarevskaya sowie von einem Basiscamp (Aerogeophysik) an der Crown Bay, ungefähr 200 km von der Princess Elisabeth Station entfernt an der antarktischen Küste gelegen, durchgeführt. Im Rahmen der Expedition untersuchte das Team zahlreiche Gesteinsaufschlüsse strukturgeologisch und petrologisch und entnahm insgesamt 1,5 t Gesteinsproben. Zusätzlich zu den schon während GEA I eingesetzten strukturgeologischen, petrologischen und geophysikalischen Methoden wurden im Rahmen von GEA II vier Vertikalprofile für thermochronologische Untersuchungen mit Hilfe der Spaltspurdatierung an den Mineralen Apatit und Zirkon beprobt. Diese Methode wird in der Regel zur zeitlichen Einordnung niedrigtemperierter, oberflächennaher und landschaftsformender Prozesse, wie der Hebung eines Gesteinspaketes innerhalb der Erdkruste bzw. der Entfernung überlagernder Gesteine infolge von Erosion, angewendet. Sie liefert insbesondere ein Indiz für die Entwicklung der präglazialen Landschaft seit dem Auseinanderbrechen des Gondwana-Kontinents. Ein unerwarteter Fund ist den Wissenschaftlern während GEA II bei der südlichsten Gletschermoräne vor dem Eisplateau Sør Rondanes gelungen. Dort haben sie an der Grenze zwischen Eis und Moränenmaterial relativ junge und große Gipskristalle im Bereich der südlichsten Moränen vor dem polaren Plateau entdeckt. Diese Kristalle hatte das Team in der kalten Eiswüste der Antarktis nicht erwartet. Wie diese Gipse an den Fundstellen unter diesen speziellen Bedingungen wachsen konnten und welche Bedeutung sie haben sind Gegenstand späterer Untersuchungen.

Kontakt 1:

    
Dr. Andreas Läufer
Tel.: +49-(0)511-643-3137
Fax: +49-(0)511-643-3664

Kontakt 2:

    
Dr. Antonia Ruppel
Tel.: +49-(0)511-643-3223

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