Antarktisexpedition GEA I (2010/2011)
Beitrag zum Projekt:
In der Antarktissaison 2010/11 wurden im Rahmen der Expedition GEA I konzentrierte geologische und geophysikalische Untersuchungen in Sør Rondane im östlichen Dronning Maud Land durchgeführt. Diese liegen östlich des durch die BGR 1994/95 untersuchten GEOMAUD-Gebietes. Die Expedition wurde gemeinschaftlich mit dem AWI und dem belgischen Antarktisprogramm BELARE sowie der Universität Bergen (Norwegen) durchgeführt. Außerdem fanden geologische Vergleichsuntersuchungen in der Schirmacher Oase im Umfeld der russischen Station Novolazarevskaya statt. Im Detail wurden strukturgeologische, boden- und aerogeophysikalische Messungen durchgeführt. Als Plattform für die aerogeophysikalische Befliegung diente das Forschungsflugzeug „Polar 5“ des AWI.
Quelle: BGR
Die Wissenschaftler verließen Kapstadt Ende Dezember 2010 in Richtung Novolazarevskaya in der Antarktis an Bord einer Ilyushin 76TD des DROMLAN-Netzwerks. Von dort wurden sie an Bord einer Basler DC-3 weiter zur belgischen Station „Princess Elisabeth“ auf dem Utsteinen Ridge in Sør Rondane transportiert. Die geologischen und bodengeophysikalischen Untersuchungen wurden über einen Zeitraum von vier Wochen mit Skidoos im Umkreis bis zu etwa 30 Kilometern von der Station durchgeführt.
Mehr als 80 Gesteinsaufschlüsse konnten besucht werden, an denen etwa 250 strukturgeologische Messungen vorgenommen und über 100 Gesteinsproben für weitere mikrotektonische, petrologische, geochemische und geochronologische Untersuchungen gesammelt wurden. An den Probenpunkten wurden insgesamt 163 Messungen der magnetischen Suszeptibilität durchgeführt. Die aerogeophysikalische Befliegung mit dem Forschungsflugzeug "Polar 5" des AWI fand ab Mitte Januar 2011 statt. Der Rücktransport nach Kapstadt erfolgte mit etwa 400 kg Gesteinsproben und einer Fülle an geologischen und geophysikalischen Daten am 01. Februar 2011 ebenfalls wieder per Flugzeug via Novolazarevskaya. Von dort aus wurden zum Ende der Kampagne letztlich noch ergänzende strukturgeologische Untersuchungen und Beprobungen in der Schirmacher Oase durchgeführt.