Entwicklung der Polarforschung an der BGR
Jahr | Ereignis |
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1973 | Mit dem vom Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi) geförderten Programm „Geowissenschaftliche Untersuchungen im Nordatlantik“ (1973 – 1977) beginnt die BGR mit der Polarforschung. |
1974 bis 1977 | Durchführung großräumiger geophysikalischer Untersuchungen der BGR-Seegeophysik in der westlichen Barents-See, an den Kontinenträndern Ost-Grönlands und Spitzbergens sowie in der Labradorsee. Sie dienen der Erkundung des Kohlenwasserstoff-Potenzials von Kontinenträndern. Die Ergebnisse initiieren die industrielle Exploration, z. B. in der Barentssee. |
1976 | Die BGR beginnt mit der geowissenschaftlichen Antarktisforschung - zunächst durch Teilnahme von einigen Wissenschaftlern an amerikanischen Expeditionen. |
1978 | Von der BGR-Seegeophysik wird erstmalig nach dem 2. Weltkrieg wieder eine deutsche geophysikalische Expedition in die antarktischen Gewässer durchgeführt. |
1979 | 5. Februar 1979: Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zum Antarktis-Vertrag. |
1979/1980 |
Durchführung von zwei großen geowissenschaftlichen Expeditionen: |
Jan. 1980 |
Während GANOVEX I wurde im Januar 1980 eine Biwak-Hütte am Lillie-Gletscher, die Lillie-Marleen-Hütte, errichtet. Diese Hütte wurde während der XXVIII. Antarktis-Konsultativtagung (ATCM) 2005 in Stockholm als erste deutsche "Antarctic Historic Site and Monument" anerkannt. |
1980 | Auf die sich aus dem Beitritt zum Antarktis-Vertrag ergebenden Verpflichtungen reagiert die BGR mit der Schaffung des „Antarktis“-Referats. |
1981 | 3. März 1981: Aufnahme der Bundesrepublik Deutschland in die Runde der Konsultativstaaten, wozu die seit 1978 von der BGR durchgeführten Expeditionen mit beigetragen haben. |
1988/1989 |
Ausbau der Gondwana-Station zur Sommerstation. |
1989 | Neuorganisation der BGR im April 1989: Das ehemalige „Antarktis“-Referat erhält den Namen „Polarforschung“ und wird in der Abteilung „Geologische und geophysikalische Forschung“ verankert. Ihm fällt neben der Antarktisforschung als neue Aufgabe nun auch die landseitige Arktisforschung zu. |
1990 | Nach der Wiedervereinigung Deutschlands verstärkenWissenschaftlerinnen/Wissenschaftler und Arbeitsschwerpunkte der geowissenschaftlichen Antarktisforschung der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR die Polarforschung der BGR. |
1992 |
Beginn der landseitigen Forschungsarbeiten in der Arktis mit dem Programm „CASE“. |
1995/1996 | Nachdem die regionalen Schwerpunkte der Landgeologie / Landgeophysik in der Antarktis bisher das Transantarktische Gebirge speziell im Rossmeer-Gebiet (Nord-Victoria-Land) und seine vermutete Fortsetzung im Weddellmeer-Bereich (Shackleton Range) waren, werden die Forschungsaktivitäten der BGR jetzt auf die Ostantarktis (zunächst Dronning Maud Land) ausgeweitet. |
1997 | Weitere Umstrukturierung der BGR: Das Referat heißt jetzt „Polargeologie“ und gehört zur Fachgruppe „Meeres- und Polarforschung, Tiefsee-Exploration“. |
1998 | Federführung der BGR bei der Organisation und Durchführung der internationalen Arktis-Tagung „ICAM III“ (12. – 15.10.1998 in Celle), der bisher einzigen ICAM-Tagung in einem Nicht-Anrainerland der Arktis. |
2001 | Erste kombinierte marin-terrestrische Arktis-Expedition in die Naresstraße. |
2002/2003 | Ausdehnung der Arbeiten auf die zentrale Ostantarktis (Lambert Gletscher, Gamburtsev Mountains). |
2009 | Nach erneuter Umstrukturierung der BGR stellt die „Polargeologie” einen Arbeitsbereich innerhalb des Fachbereichs B1.2 "Rohstoffgeologie, Polargeologie” dar. |
2012 | Die „Polargeologie“ wird in den Fachbereich B1.3 "Geologie der Energierohstoffe, Polargeologie“ als Arbeitsbereich integriert. |
2015/2016 |
Modernisierung der Gondwana-Station (MOGS 3). |