Rohstoffpolitische Situation in der Arktis (2014)
Beitrag zum Projekt:
Quelle: Claus S., De Hauwere N., Vanhoorne B., Hernandez F., Mees J. (Flanders Marine Institute), 2013. Marineregions.org
Alle Schelfregionen des Nordatlantiks und des Arktischen Ozeans gehören laut Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen zur ausschließlichen Wirtschaftszone der fünf Arktis-Anrainerstaaten Russland, USA, Kanada, Dänemark (Grönland) und Norwegen. Sie haben sich 1996 zusammen mit Finnland, Island, Schweden und den Färöern (vertreten durch Dänemark) zum Arktischen Rat zusammengeschlossen, in dem Deutschland Beobachterstatus genießt.
Die Rohstoffe in der Arktis werden nahezu ausnahmslos in den Hoheitsgebieten der Arktis-Anrainerstaaten vermutet. Diese Länder besitzen auch das ausschließliche Hoheitsrecht über Explorations- und Exploitationslizenzen für Rohstoffe in den Schelfgebieten des Arktischen Ozeans. Mit der Einigung zwischen Norwegen und Russland zum Grenzverlauf in der Barentssee sind mögliche Grenzstreitigkeiten in der Arktis weitgehend beigelegt.
Für die Energieversorgung Deutschlands sind Rohstofflieferungen aus Anrainer-Staaten der Arktis von großer Bedeutung. Im Jahr 2014 wurden ungefähr 67% des Erdgases und 50% des Erdöls aus den Arktisanrainerstaaten Russland und Norwegen importiert. Kenntnisse über das Rohstoffpotenzial der Arktis und die Bewertung von möglichen Umweltauswirkungen bei der Förderung und Nutzung arktischer Ressourcen liegen daher auch im deutschen Interesse.