Indonesien Ginco (Geoscientific investigations at the convergence zone between the eastern Eurasian and Indo-Australian plates)
Projektanfang: 21.11.1998
Projektende: 31.12.2000
Projektstand: 31.12.2000
Unter der Übereinkunft zur wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Indonesien wurde die SONNE-Fahrt 139 von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe durchgeführt. An den Fahrtoperationen und an der Dateninterpretation waren die Agency for the Assessment and Application of Technology (BPPT) und indonesische Universitäten beteiligt. Während des Projekts wurde der Sunda-Bogen vor Süd-Sumatra und West-Java sowohl mit bathymetrischen und geothermischen Methoden als auch durch Gesteins-, Sediment-, Meerwasser- und Faunen-Probennahmen untersucht. Das Arbeitsgebiet liegt im Gebiet der Indo-Australischen und Eurasischen Plattengrenzen, und erlaubte, folgende wissenschaftliche Ziele zu adressieren:
- Untersuchung von Struktur und Alter des Akkretionskeils, des Outer-Arc-Hochs und Fore-Arc-Beckens vor Sumatra und Java, insbesondere auch im Hinblick auf die Entwicklung von Sunda-Straße und Krakatau-Gebiet;
- Unterschiede in der tektonischen Entwicklung zwischen schräger (Sumatra) und frontaler (Java) Subduktion herauszufinden;
- Suche nach Krustensplittern im Akkretionskeil;
- Definition von seismischen Sequenzen, Dicken und Alter von Sedimenten des Fore-Arc-Beckens als Voraussetzung für die Abschätzung von KW-Potenzialen;
- Identifikation und Verbreitung von BSRs (bodensimulierende Reflektoren) als Indikatoren von Gashydraten.
Hauptergebnisse der Kampagne sind:
- saure vulkanische Gesteine des Sunda-Bogens unterlagern den südlichen Teil der Sunda-Straße
- Tonsteine, Kalksandsteine bilden zum Teil den Akkretionskomplex
- pliozäner und quartärer oliv-grauer Schlamm mit Einschaltungen von Tephra und Turbiditen bilden die jüngsten Einheiten der Sedimentfüllungen von Hang- und Fore-Arc-Becken; eine Tephrachronologie konnte für die letzten 560.000 Jahre erstellt werden
- anomal hoher Wärmefluss am Outer-Arc-Hoch resultiert wahrscheinlich aus Fluidkonvektion, angetrieben von Dichte-Unterschieden
- Niedrige Wärmeflüsse im Fore-Arc-Becken gehen auf hohe Sedimentationsraten zurück zum ersten Mal wurde ein Methanausstritt in einem voll entwickelten Fore-Arc-Becken entdeckt, verbunden mit Ventfaunen, hohem Wärmefluss (174 mW m-2) und authigener Karbonatfällung
- Anzeichen von zerfallenden Gashydraten wurden im Fore-Arc-Becken gefunden
Projektbeiträge:
- Das Java-Auftriebsgebiet im östlichen Indik: Heutiger Status und seine Entwicklung im Jungtertiär
- Mikropaläontologie an submarinen Methanaustritten (Indischer Ozean)