Wochenberichte und Fahrtbericht Expedition SEGMENT mit FS Maria S. Merian (2017)
Beitrag zum Projekt:
Während der Fahrt MSM67 wird der strukturelle Aufbau des Kontinentrandes Nordostgrönlands um die Jan Mayen Bruchzone erforscht. Zentrale Untersuchungsziele sind die Segmentierung und die Bestimmung der Kontinent-Ozean-Grenze entlang dieses passiven vulkanischen Kontinentrandes. Die Frage, ob der nordostgrönländische Kontinentrand spiegelbildlich zum norwegischen Rand aufgebaut ist, also eine symmetrische Segmentierung aufweist, ermöglicht Rückschlüsse auf das Zerbrechen des Kontinents vor etwa 55 Millionen Jahren und den damals abgelaufenen Spreizungsprozess. Eine Kontinent-Ozean Grenze, die parallel zum Kontinentrand verläuft, wofür einige Argumente sprechen, impliziert eine Nord-Süd-Öffnung der Norwegisch-Grönländischen See und wäre damit entgegengesetzt zur gegenwärtigen Vorstellung.
Eine zentrale Frage ist auch die Zeitlichkeit, Dauer und regionale Verteilung des starken Vulkanismus während der Öffnung des Nordatlantiks. Die ursprünglich angenommene kurze Dauer von etwa 3 Millionen Jahren des intensiven Magmatismus wird angezweifelt, und gegenwärtig wird eine wesentlich längere vulkanische Phase diskutiert. Wir wollen den Anteil des Magmatismus ermitteln, der sich nach dem Aufbrechen des Nordatlantiks als Hochgeschwindigkeitskruste manifestiert und die Abhängigkeit der Volumina von der Entfernung zur thermischen Anomalie unter Island untersuchen sowie den Einfluss von großen ozeanischen Bruchzonen auf den Magmatismus überprüfen.
Die Expedition fand in Kooperation mit dem Geologischen Dienst für Dänemark und Grönland (GEUS), dem Alfred-Wegener-Institut Bremerhaven (AWI) und dem Helmholtz-Zentrum für Ozanfoschung Kiel (GEOMAR) statt.
Die Wochenberichte stehen auf den Seiten der Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe zur Verfügung:
Fahrtbericht Expedition SEGMENT mit FS Maria S. Merian: