3D-Seismische Erprobungsfahrt P3
Land / Region: Britische Nordsee
Projektanfang: 05.09.2014
Projektende: 19.09.2014
Projektstand: 23.01.2015
Die BGR hat in den vergangenen Jahren mit erheblichem Investitionsaufwand eine mobile 3D-Mehrkanalseismik aufgebaut, die in einer ersten Ausbaustufe mit zwei jeweils 900 m Streamerkabeln bereits 2012 erfolgreich mit FS Meteor getestet werden konnte. Für den Einsatz der „großen“ 3D-Seismik der BGR mit zwei bis zu 4.000 m langen Streamerkabeln und großen Scherbrettern war bislang kein geeignetes deutsches Forschungsschiff verfügbar. Beim Bau des neuen TFS Sonne wurden speziell die Belange der BGR-3D-Seismik berücksichtigt.
Auf einem ersten Fahrtabschnitt der insgesamt 7-wöchigen wissenschaftlichen Erprobung von TFS SONNE wurden durch zwei unabhängig arbeitende Gruppen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) Hannover und des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) Oldenburg wissenschaftliche Bordsysteme getestet und der Einsatz eigener Messgeräte unter den Rahmenbedingungen an Bord des TFS Sonne erprobt. Hierbei kam das neue 3D-seismische Messsystem der BGR in seiner aktuellen Ausbaustufe erstmals zum Einsatz. Die Fahrt fand im Zeitraum vom 6.9.2014 bis 19.9.2014 statt. Beteiligt waren insgesamt 26 Wissenschaftler und Techniker der BGR, des ICBM, der Universität Hamburg und von RPS Energy, durch die ein Walbeobachter gestellt wurde.
Layout der 3D-Seismik der BGR an Bord TFS Sonne
Quelle: BGR
Als Arbeitsgebiet wurde ein Gebiet im britischen Teil der Nordsee ausgewählt, das überwiegend Wassertiefen >50 m und gleichzeitig eine nur geringe Verkehrsdichte aufweist und damit vergleichsweise optimale Bedingungen für die vorgesehenen Erprobungsarbeiten bot.
Die Erprobungsarbeiten der marinen 3D-Seismik der BGR konzentrierten sich auf drei Schwerpunkte:
Eine erste Teilaufgabe bildete dabei die hydroakustische Vermessung der unterschiedlichen Luftpulser, die durch die BGR zum Einsatz gelangen.
Im Anschluss daran wurden die Einstellungen aller Einzelkomponenten für das Layout der „großen“ 3D-Seismik mit 4 km Streamerkabel konfiguriert. Abschließend wurden dann alle verfügbaren Geräte für die „große“ 3D-Seismik im Messbetrieb erprobt.
Während eines dreitägigen Messprogramms in einem eng begrenzten Testgebiet wurden dabei 3D-seismische Daten unter Einhaltung aller Genauigkeitsanforderungen an die Navigation und unter Einhaltung aller Standards akquiriert.
Literatur:
3D Testfahrt P3 2014 - Britische Nordsee (Fahrtbericht, PDF)
Partner:
ICBM Institut für Chemie und Biologie des Meeres, Universität Oldenburg