Erkundung mariner Energierohstoffe
Zu den marinen Energierohstoffen zählt man Erdöl- und Erdgasvorkommen, die im Meeresboden vorkommen. Die technische und wirtschaftliche Erreichbarkeit solcher Lagerstätten hängt stark von der Wassertiefe ab, eine Förderung bis zu Wassertiefen von 500 m ist heutzutage ein Standardverfahren. Darüber unterscheidet man zwischen Tiefwasser und Tiefstwasser.
Als mögliche Energielieferanten der Zukunft gelten Gashydrate ("gefrorenes Erdgas“), die in den Meeressedimenten unter bestimmten Druck- und Temperaturverhältnissen vorkommen können. Zur wirtschaftlichen Nutzung dieser Energiequelle ist jedoch noch die Entwicklung neuer Technologien erforderlich.
Die BGR untersucht im Rahmen von Frontierforschungsprogrammen das Energierohstoffpotenzial ausgewählter Regionen der Weltmeere. Für die Potenzialbewertung einer Region ist ein umfassendes Verständnis der geologischen Entwicklung notwendig, sie zielt insbesondere auf regionale Sedimentbecken der Schelfgebiete entlang der Kontinentränder. In den letzten Jahren liegt der Arbeitsschwerpunkt auf den passiven Kontinenträndern des arktischen Nordatlantiks - PANORAMA.
Die gewonnenen Erkenntnisse über die geologischen Strukturen und damit auch potenzielle Bildungsbedingungen von Kohlenwasserstoffen in der Frontierforschung dienen als wissensbasierte Grundlage einer großräumigen Abschätzung möglicher Erdöl- und Erdgasvorkommen.
Mit geophysikalischen Methoden ist es möglich, den Untergrund bis in mehrere Tausend Meter Tiefe strukturell zu erkunden, ohne eine Bohrung abteufen zu müssen. Geologische Beprobungstechniken erlauben die Untersuchung von Sedimentablagerungen und Gesteinen des Meeresbodens. Mittels geochemischer Methoden können Rückschlüsse auf Kohlenwasserstoffsysteme im Untergrund gezogen werden.
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