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Technische Zusammenarbeit Geothermie Ostafrika: Beitrag der Fernerkundung

Beitrag zum Projekt:

Sentinel-2 Satellitenaufnahme (Bandkombination 4-3-2) im Zentrum DjiboutisSentinel-2 Satellitenaufnahme (Bandkombination 4-3-2) im Zentrum Djiboutis. Im Westen ist der Lac Asal deutlich zu erkennen. Das Arbeitsgebiet North Ghoubbet ist in Gelb dargestellt und wird im Süden vom Lac Ghoubbet begrenzt (enthält modifizierte Copernicus Sentinel-Daten 2020) Quelle: BGR

Fernerkundungsmethoden werden in Partnerländern mit geographischer Lage im Bereich des ostafrikanischen Grabenbruchs bisher nur wenig genutzt. Die Verwendung und Auswertung frei zugänglicher und kostenfreier multispektraler Daten (Landsat, Sentinel-2) und Höhendaten (z.B. SRTM) bieten eine bedeutende Grundlage für die Einschätzung des geothermischen Potentials und sollen standardmäßig in die Basisuntersuchungen eines Explorationsstandortes integriert werden. Insbesondere in der technischen Zusammenarbeit ist diese Art von Unterstützung relevant, da die Exploration geothermischer Standorte zum Teil hohen finanziellen Aufwand bedeutet (z.B. durch Bohrungen), die die Entwicklung der Geothermie hemmen. Fernerkundung ermöglicht mit den oben genannten frei verfügbaren Satellitendaten erste, kostengünstige Vorerkundungen ohne hohen finanziellen Aufwand

Der Bedarf für die Unterstützung zur Nutzung der Geothermie als wichtige nachhaltige Energieressource ist in Ostafrika noch sehr hoch, das geothermische Potential wird in den meisten Ländern Ostafrikas nicht genutzt. Einzig in Kenia trägt die Förderung von Erdwärme wesentlich zur Energieerzeugung bei (Unterstützung der BGR: Thermalfernerkundung, Bodenbewegungsdienst). Eine weitere Geothermieanlage befindet sich in Äthiopien, deren Produktion allerdings unerheblich ist.

Das laufende Projekt wird in Kooperation mit dem Projektpartner Office Djiboutien de Développement de l’Energie Géothermique (ODDEG) realisiert. Im Arbeitsgebiet North Ghoubbet nördlich des Ghoubbet-Sees werden vor allem frei verfügbare Fernerkundungsdaten für verschiedene Anwendungen genutzt. Basierend auf Sentinel-2 und SRTM Daten wurde eine strukturgeologische Kartierung vorgenommen. Strukturgeologie spielt eine wesentliche Rolle bei der Einschätzung des geothermischen Potentials eines Standortes, da Klüfte und Störungen die Migration von Fluiden begünstigen. Der südliche Bereich des Arbeitsgebietes North Ghoubbet weist ein besonders dichtes Lineamentnetzwerk auf, zusätzlich belegen Fumarolen mit über 100°C die hydrothermale Aktivität entlang bedeutender Strukturen (Abbildung 1). Für weitere Untersuchungen wird somit der südliche Teil des Arbeitsgebietes empfohlen.
Hochauflösende Satellitendaten der Worldview-3 Mission ergänzen die Untersuchungen in diesem Gebiet. Die geothermalen Oberflächenmanifestationen in North Ghoubbet stehen häufig im Zusammenhang mit großflächigen Alterationszonen. Die räumliche sowie spektrale Auflösung der Worldview-3 Daten ermöglichen die Kartierung dieser Alterationszonen, die über ihre charakteristischen Mineralvorkommen kartiert werden können und somit auf Bereiche mit erhöhter hydrothermaler Aktivität schließen lassen.
Die Kombination dieser verschiedenen Daten und Methoden trägt maßgeblich zur Einschätzung des geothermischen Potentials bei. Basierend auf den verschiedenen fernerkundlichen Untersuchungen werden Gebiete ausgewählt, die sich für weitere geochemische und geophysikalische Analysen anbieten.

Literatur:

Ermertz, A. (2020): Regional Project Geothermal Energy East Africa: Lineament Mapping in North Ghoubbet (Tadjoura, Djibouti) (PDF, 3 MB)


Kontakt 1:

    
Alina Ermertz
Tel.: +49-(0)511-643-3002

Kontakt 2:

    
Dr. Michaela Frei
Tel.: +49-(0)511-643-2865

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