Bohrungen Anderten 1 und 2 (Albium/Cenomanium-Grenzbereich, Niedersachsen)
Projektanfang: 20.07.2010
Projektende: 31.12.2018
Projektstand: 31.12.2018
Quelle: BGR
Ziel der Bohrungen Anderten 1 und 2, die am östlichen Stadtrand Hannovers abgeteuft wurden, ist die bio- und isotopenstratigraphische Neubearbeitung des Albium/Cenomanium-Grenzbereichs (Grenze Unterkreide/Oberkreide, 100,5 Million Jahre vor heute) im zentralen Teil des Niedersächsischen Beckens, mit besonderer Berücksichtigung der Bemerode Schichten (Herbram-Formation). Diese Schichten des obersten Albium sind nur unzureichend definiert. In Niedersachsen sind die Bemerode Schichten nur an wenigen Stellen entwickelt und nicht aufgeschlossen, in anderen Regionen ist dieser Abschnitt oft durch eine Schichtlücke (Hiatus) repräsentiert.
Es wurden zwei Bohrungen von jeweils 100 m Teufe gekernt. Die Bohrungen wurden mit Hilfe von Mikrofossilien biostratigraphisch bearbeitet. Die Kombination mit der Kohlenstoff-Isotopenstratigraphie ermöglicht eine hohe zeitliche Auflösung und Verfeinerung der bisherigen Stratigraphie. Die Bohrpunkte wurden so ausgewählt, dass die Bohrungen mit älteren Bohrungen (z.B. Kirchrode 2) und Aufschlüssen korreliert werden können. Eine prominente Kohlenstoff-Isotopenanomalie im späten Oberalbium erlaubt zum ersten Mal, das globale Ozeanische Anoxische Ereignis 1d im Niedersächsischen Becken nachzuweisen und somit die Sedimente überregional zu korrelieren.
Literatur:
Bornemann, A., Erbacher, J., Heldt, M., Kollaske, T., Wilmsen, M., Lübke, N., Huck, S., Vollmar, N.M., Wonik, T., 2016. The Albian-Cenomanian transition and Oceanic Anoxic Event 1d - an example from the Boreal Realm. Sedimentology, 64: 44-65, doi: 10.1111/sed.12347.