BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Umweltgeochemische Bestandsaufnahme Staßfurt

Land / Region: Deutschland, Sachsen-Anhalt

Projektanfang: 01.11.2001

Projektende: 01.04.2003

Projektstand: 01.06.2003

In den letzten hundert Jahren Staßfurter Industriegeschichte haben sich natürliche Vorgänge mit Einflüssen aus industrieller Tätigkeit mehrfach überlagert. Sie liefern heute ein sehr komplexes und z. T. kompliziertes Verteilungsmuster unterschiedlichster organischer Schadstoffe und Verbindungen. Um diese Verteilungsmuster geochemisch aufklären zu können, bedarf es nicht nur eines umfangreichen Parameterspektrums bei der Analytik der Proben, sondern auch genauer Kenntnisse über die historischen und heutigen Kontaminationsursachen der Region. Im Staßfurter Stadtgebiet befinden sich 36 Altablagerungen und Deponien, die seit 1863 angelegt und überwiegend mit Reststoffen der Kali- und Sodaindustrie sowie mit Abprodukten aus Kraftwerken und der chemischen Industrie verfüllt wurden. Insgesamt wurden 77 Altlastenverdachtsflächen im Untersuchungsgebiet lokalisiert. Im Rahmen der Vorstudie des vom BMBF geförderten Forschungsverbundvorhabens „Maßnahmen der nachhaltigen Gefahrenabwehr für Altlasten in Gebieten mit bergbaubedingten Destabilisierungsvorgängen am Beispiel der Stadt Staßfurt“ wurden umweltgeochemische Untersuchungen (nutzungsbezogene Oberbodenprobenahme) im gesamten Stadtgebiet mit einer Probenbelegungsdichte von 21 Proben/km2 durchgeführt. Das Analysenspektrum umfasste die Parameter AOX, EOX, Cyanide, Phenole, Mineralölkohlenwasserstoffe, PAK, PCB, BTEX, LHKW und PCDD/F sowie pH-Wert, Corg. und Cges..

Die Untersuchungen hatten das Ziel, die geochemischen Hintergrundgehalte organischer Verbindungen sowie anthropogen bedingten Schadstoffanteile zu charakterisieren, die Belastungsursachen mit statistischen Verfahren aufzuklären und eine flächennutzungsbezogene Auswertung der gewonnenen Daten auf der Grundlage der Prüf- und Maßnahmewerte der BBodSchV (1999) vorzunehmen. Durch die Einbeziehung des ATKIS - Landschaftsmodells und des Flächennutzungsplanes der Stadt Staßfurt konnte erstmals eine flächennutzungsbezogene Auswertung geochemischer Daten auf der Basis der Prüf- und Maßnahmewerte und deren Darstellung in flächendeckenden Karten vorgenommen werden. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Verteilung der organischen Schadstoffe maßgeblich durch technogene Faktoren (Industrieimmissionen, Althalden, Deponien, Altstaqndorte, industrielle Abprodukte, Klärschlämme) beeinflusst wird. und zu bedenklichen Kontaminationen führen kann.


Ergebnisse:

  • Ableitung geochemischer Hintergrundwerte
  • Geochemische Aufklärung der Belastungsursachen
  • Flächennutzungsbezogene Datenauswertung

Abbildungen:

Projektbeiträge:

Kontakt:

    
Dr. Manfred Birke
Tel.: +49-(0)30-36993-290 und +49 (0)511-643-2731
Fax: +49-(0)30-36993-212 und +49 (0)511-643-2304

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