Standard-Modul ‚Landslides‘
Beitrag zum Projekt:
Entwicklung einer standardisierten Arbeitsanleitung ‚Landslides‘ zur ganzheitlichen Beurteilung des Gefährdungspotentials von Massenbewegungen im regionalen Maßstab im Kontext der Technischen Zusammenarbeit
Ein immer wiederkehrendes Thema in TZ-Projekten mit Fokus Naturkatastrophen-Management ist die regionale Analyse zur Gefährdung bzw. Empfänglichkeit von Regionen gegenüber Massenbewegungen durch die jeweils mandatierten Partnerorganisationen (aktuell: Staatliche Geologische Dienste Pakistans und Indonesiens).
Regionale Informationen über die Gefährdungs- bzw. Empfänglichkeits-Zonierung liefern substantielle Grundlagen nachfolgender risiko-sensitiver Raumplanungsprozesse. Entsprechend dieser Anforderung entwickelte die BGR gemeinsam mit den Projektpartnern eine standardisierte Arbeitsanleitung, d.h. einen Workflow im Sinne eines ‚Best-Practice-Ansatzes‘. Dieser Ansatz thematisiert alle notwendigen praktischen Schritte, die für eine belastbare und nachvollziehbare Abschätzung der Empfänglichkeit (Suszeptibilität) gegenüber Massenbewegungen im regionalen Maßstab notwendig sind (siehe Abb. 1):
- Kartierung des Rutschungsinventars auf der Grundlage einer standardisierten Feldaufnahme nach internationalem Standard (Landslide Survey Data Sheet);
- Digitale Erfassung des kartierten Rutschungsinventars in einer GIS-kompatiblen Datenbank (Landslide Inventory Database);
- Modellierung der regionalen Suszeptibilität mittels quantitativ-statistischer Verfahren (hier ‚Weight of Evidence‘/WofE) unter Nutzung relevanter Informationen und unter Einsatz konventioneller GIS-Routinen bzw. unter Anwendung einer neu entwickelten, workflow-konformen GIS-Toolbox (mehr);
- Kartographische, nutzerspezifische Umsetzung der modellbasierten Informationen sowie Erstellung begleitender Dokumente.
Alle genannten Schritte sind durch IT-basierte Anwendungen bzw. durch erläuternde Unterlagen (Berichte, Anleitungen oder Leitfäden) untersetzt (siehe Abb. 2). In die projektspezifische Umsetzung sind die kartographische Erstellung von thematischen Karten (z.B. Inventarkarten, Suszeptibilitätskarten) entsprechend der Vorgaben der Partnerorganisationen und ein umfangreicher fachlicher Wissenstransfer involviert, um die theoretischen und praktischen Fertigkeiten der involvierten Counterparts zu stärken (Abb. 3).
Entsprechend der länderunabhängigen Herangehensweise kann die SOP zukünftig in allen relevanten TZ-Projekten der BGR bedarfsgerecht eingesetzt werden. Eine Aktualisierung der SOP erfolgt seit 12/2011 (Version 1) fortlaufend.
Quelle: BGR