BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Entwicklung einer paläoseismischen Datenbank für Deutschland und angrenzende Gebiete PalSeisDB und Erstellung der Technical Documentation 1767 der IAEA

Projektanfang: 01.01.2012

Projektende: 31.12.2030

Projektstand: 31.07.2021

Zusammenarbeit zwischen dem Lehrgebiet „Neotektonik und Georisiken“ der RWTH Aachen und dem Arbeitsbereich „Ingenieurseismologische Gefährdungsanalysen“ der BGR

Karte mit Paläoerdbeben und möglichen verursachenden VerwerfungenKarte mit Paläoerdbeben und möglichen verursachenden Verwerfungen Quelle: BGR

Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA begann in 2012 mit einem umfassenden Programm, das sich mit der Erarbeitung des Standes von Wissenschaft und Technik zur Einschätzung externer Gefahren befasst, um seine Sicherheitsanforderungen und Empfehlungen aktualisieren zu können. Einen Schwerpunkt bilden die Ergebnisse der Paläoseismologie, wobei es sowohl um die Erstellung regionaler und globaler Datenbanken als auch um Anweisungen zu ihrer adäquaten Nutzung geht.

Die BGR hat im Rahmen des deutschen Beitrags an der Koordination und Erstellung der Technical Documentation 1767 ‚The Contribution of Palaeoseismology to Seismic Hazard Assessment in Site Evaluation for Nuclear Installations‘ mitgewirkt:
https://www-pub.iaea.org/MTCD/Publications/PDF/TE-1767_web.pdf

Bisher fehlte eine systematische Zusammenstellung paläoseismischer Befunde und ihrer Bewertung für Deutschland und angrenzende Gebiete. Im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der BGR erarbeitet die RWTH Aachen momentan eine Studie, die diese Grundlagen schafft. Ein Ergebnis der Studie ist die Datenbank PalSeisDB, die die paläoseismischen Befunde beinhaltet. Im Beitrag werden die Grundzüge der Datenbank skizziert und Anwendungsmöglichkeiten vorgestellt. Graphische Darstellungen ausgewählter Datensätze sind mit einem GIS möglich. Die Studie wird als Referenz für zukünftige seismische Gefährdungsanalysen dienen, z. B. zusammen mit Erdbebenkatalogen als Basisdaten im Fall kerntechnischer Anlagen in Deutschland. Im internationalen Kontext des Programms der IAEA ist sie ein Pilotprojekt zur beispielhaften Erstellung einer paläoseismischen Datenbank für eine Region mit niedriger bis moderater Seismizität.Die Datenbank wird regelmäßig und fortlaufend aktualisiert. PalSeisDB und ihre ausführliche Dokumentation sind zu finden unter:

  • Hürtgen, J., Reicherter, K., Spies, T., Geisler, C. & Schlittenhardt, J. (2020). The Paleoseismic Database of Germany and Adjacent Regions PalSeisDB v1.0. https://doi.org/10.23689/fidgeo-3867
    In: Kaiser, Diethelm (Ed.), 2020: Historical Earthquakes, Paleoseismology, Neotectonics and Seismic Hazard: New Insights and Suggested Procedures. DGEB-Publication (German Society of Earthquake Engineering), No. 18, 135 S. https://doi.org/10.23689/fidgeo-3860

Partner:

RWTH Aachen, Lehrgebiet „Neotektonik und Georisiken“

Kontakt:

    
Hon.-Prof. Dr. Thomas Spies
Tel.: +49 (0)511-643-2688

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