Schlammvulkanismus
Seit Jahren brennender Gasaustritt am Schlammvulkan Lokbatan
Quelle: BGR
Die Oberfläche der Erde ist keineswegs so starr und unbeweglich, wie es den Anschein hat. Die Platten der Erdkruste sind stets in Bewegung. An konvergierenden Plattenrändern taucht eine ozeanische Platte unter eine leichtere kontinentale Platte ab.
Durch die hohen Ablagerungsraten an konvergierenden Plattenrändern entstehen oft mächtige Sedimentbecken, in denen sich Erdöl- und Erdgaslagerstätten bilden können. Dabei gelangen wasserreiche Tone und andere Sedimente in tiefere Zonen. Da sie eine geringere Dichte als das umgebende Gestein haben, steigen sie an Störungszonen häufig wieder auf. An der Erdoberfläche tritt dann ein Gemisch von Schlamm und gasreichen Fluiden aus. Durch nachströmendes Material aus dem Untergrund kann sich eine vulkanähnliche Struktur aufbauen.
Schlammvulkane können in Einzelfällen während der Eruptionsphase sehr zerstörerisch wirken. Über hundert Meter hohe Stichflammen wurden wiederholt beobachtet. Bei großen Ausbrüchen kann sich ein Schlammstrom aus dem Vulkankegel herab ergießen, der für Menschen und die Infrastruktur eine erhebliche Gefahr darstellt.
Die BGR führte Untersuchungen zum Schlammvulkanismus in Pakistan durch. Weitere Arbeiten in Aserbaidschan dauern noch an.
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