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Abschätzung des Erdgaspotentials aus dichten Tongesteinen (Schiefergas) in Deutschland

Erdgasmengen aus Tongesteinen (gesamt und einzelne Formationen)Erdgasmengen aus Tongesteinen (gesamt und einzelne Formationen) Quelle: BGR

Die BGR führt im Rahmen des Projektes NiKo (Nicht-konventionelle Kohlenwasserstoffe) eine Abschätzung des Schiefergaspotenzials in Deutschland durch und legt mit diesem Zwischenbericht erste und noch vorläufige Zahlen vor. Danach haben drei Tongesteinsformationen mit überregionaler Verbreitung in Norddeutschland ein signifikantes Schiefergaspotenzial. Bewertet wurden die Tongesteine des Unterkarbons, der jurassische Posidonienschiefer sowie der Wealden (Unterkreide). Die Schiefergas-Gesamtmenge (Gas-in-Place; GIP) beträgt nach den durchgeführten Berechnungen 13 Billionen m3 (Bill. m3). Für das Unterkarbon liegt die berechnete Menge mit einem Mittelwert von etwa 8 Bill. m3 GIP deutlich über der des Posidonienschiefers und des Wealden mit jeweils rund beziehungsweise etwas mehr als 2 Bill. m3 GIP. Die technisch gewinnbaren Mengen, die Schiefergasressourcen, sind wesentlich geringer und werden auf etwa 10 % der GIP-Mengen geschätzt. Die somit vorgenommene Abschätzung der Schiefergas-Ressourcen liegt mit 1,3 Bill m3 deutlich über Deutschlands konventionellen Erdgasressourcen (0,15 Bill. m3) und Erdgasreserven (0,146 Bill. m3).

Die Aufsuchung und Gewinnung von Schiefergas wird insbesondere wegen des dabei notwendigen Einsatzes des hydraulischen Fracking-Verfahrens kontrovers in der Öffentlichkeit diskutiert. In diesem Zwischenbericht werden daher die hydrogeologischen und geologischen Rahmenbedingungen hinsichtlich möglicher Umweltauswirkungen in Deutschland erörtert. Mit Hilfe einer Simulation wird beispielhaft gezeigt, dass die Rissausbreitung im Untergrund zuverlässig modelliert werden kann. Durch standortbezogene Planungen der jeweiligen Frack-Maßnahme lässt sich vermeiden, dass Fracking-Fluide aus dem Riss in angrenzende Formationen und trinkwasserführende Grundwasserleiter entweichen. Hinsichtlich einer möglichen Erdbebengefährdung durch Fracking-Maßnahmen sollte eine Überwachung den regional-tektonischen Gegebenheiten angepasst sein. Erste Studien in Deutschland und den USA lassen vermuten, dass Risiken von Fracking-Maßnahmen im geologischen Untergrund im Vergleich zu möglichen Unfällen bei obertägigen Aktivitäten als eher gering anzusehen sind. Die bestehenden gesetzlichen Regelungen und Verordnungen sehen in Deutschland bereits jetzt enge Rahmenbestimmungen für die Durchführung von Erschließungsmaßnahmen vor.


Download:

Abschätzung des Erdgaspotenzials aus dichten Tongesteinen (Schiefergas) in Deutschland (PDF, 8 MB)

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