BGR-Beiträge zu der BGE-Veranstaltung
„Tage der Standortauswahl“ vom 08.–10.06.2022
Themengebiet: „Endlagerkonzepte und Geoprozesse“
Gegen jeden Zweifel - Beweiswerterhaltung in der geologisch-geotechnischen Standorterkundung
H. Albers1, B. Paul1, I. Lober1 (1Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover)
Kurzbeschreibung:
Mit der Novellierung des Standortauswahlgesetzes (StandAG) in 2017 [1] wurden im Verfahren zur Suche eines Endlagerstandortes für hochradioaktive Abfälle in Deutschland hinsichtlich Transparenz und Beteiligung neue Maßstäbe gesetzt. Eine Grundlage für eine erfolgreiche und nachvollziehbare Standortauswahl sowie die Schaffung von Vertrauen in das Auswahlverfahren bilden die ausführliche Dokumentation des Auswahlprozesses und die Nachprüfbarkeit der zugrundeliegenden Datenbasis.
Primärdaten aus geomechanischen, geohydraulischen und geophysikalischen Erkundungstätigkeiten sowie die daraus resultierenden geologischen 3D-Modelle werden bei der BGR für ihre langzeitliche Dokumentation mit qualifizierten elektronischen Signaturen versehen und in Fachinformationssystemen wie z. B. der Eigenentwicklung INIS (In-situ Informationssystem) abgelegt und zur langfristigen Beweiswerterhaltung an das DZAB (Digitales Zwischenarchiv des Bundes) überführt [2]. Mit dem angewandten Verfahren der beweiswerterhaltenden Langzeitarchivierung können nachträgliche Manipulationen an den Primärdaten ausgeschlossen werden.
[1] Standortauswahlgesetz – StandAG (2017): Standortauswahlgesetz vom 5. Mai 2017 (BGBl. I S. 1074), das zuletzt durch Artikel 2 Absatz 16 des Gesetzes vom 20. Juli 2017 (BGBl. I S. 2808) geändert worden ist
[2] Bundesarchiv (2021): Digitales Zwischenarchiv des Bundes (DZAB), in: Bundesarchiv.de, o.D., [online] https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Artikel