BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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BGR-Beitrag zur Jahrestagung der Deutschen Quartärvereinigung e. V. (DEUQUA) am 30.09.2021


Vortrag: Was haben Eiszeiten mit der Sicherheit eines Endlagers zu tun?

Jörg Lang, Anke Bebiolka & Sonja Breuer (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover)

Kurzbeschreibung:

Traditionell beschäftigt sich die geowissenschaftliche Forschung mit der Rekonstruktion von Prozessen, Ereignissen oder Umweltbedingungen in der Vergangenheit. Diese Erkenntnisse aus der geologischen Vergangenheit lassen sich natürlich auch nutzen, um potentielle zukünftige Entwicklungen zu prognostizieren. Prognosen zukünftiger geogener Entwicklungen, auch in geologischen Zeiträumen, sind ein wichtiger Beitrag zu Langzeitsicherheitsanalysen für die Endlagerung radioaktiver Abfälle.

In Deutschland sieht das „Gesetz zur Suche und Auswahl eines Standortes für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle“ (Standortauswahlgesetz) vor, dass der dauerhafte Schutz von Mensch und Umwelt vor ionisierender Strahlung über einen Zeitraum von einer Million Jahre gewährleistet sein soll. Bei der Betrachtung eines derart langen Zeitraums ist es unbedingt notwendig, auch die Auswirkungen möglicher zukünftiger Eiszeiten zu berücksichtigen. Während der Eiszeiten im Pleistozän hat insbesondere die Erosion durch Gletscher und Schmelzwasser die Landschaftsentwicklung erheblich beeinflusst und es ist zu erwarten, dass vergleichbare Erosionsprozesse auch während zukünftigen Eiszeiten auftreten werden. Daher wird die Sicherheit eines Endlagers vor „eiszeitlich bedingter intensiver Erosion“ ausdrücklich im Standortauswahlgesetz gefordert.

Besonders große Erosionstiefen können bei der Bildung subglazialer Rinnen durch Schmelzwasser unter Gletschern erreicht werden. Beispielsweise sind in Norddeutschland maximale Tiefen pleistozäner subglazialer Rinnen von mehreren Hundert Metern bekannt. Trotz einer langen Forschungsgeschichte bestehen noch zahlreiche offene Fragen zur Genese und Entwicklung dieser subglazialen Rinnen. Für die Prognose einer zukünftigen Rinnenbildung ist eine detaillierte Kenntnis der entsprechenden eiszeitlichen Prozesse notwendig.

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