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Schwamm drüber

Lössboden - Der Boden des Jahres 2021

Lössboden schützt das Grundwasser und speichert Regenwasser wie ein SchwammLössboden schützt das Grundwasser und speichert Regenwasser wie ein Schwamm Quelle: BGR

Liegt über dem Grundwasser ein Lössboden, wirkt dieser wie ein wasserspeichernder Schwamm und wie ein Filter für Nähr- und Schadstoffe. Dies schützt das Grundwasser vor dem Eintrag der Stoffe, und so sorgt der Lössboden mit für sauberes Trinkwasser.

Die Größe der Lösspartikel und deren lockere Lagerung ermöglichen eine optimale Porenstruktur für die Speicherung von pflanzenverfügbarem Wasser. In Trockenzeiten saugt der Boden Wasser aus tieferen Bodenhorizonten bzw. dem Grundwasser nach oben und versorgt die Pflanzen. Wasserbedürftige Kulturen wie die Zuckerrübe werden daher bevorzugt auf dem Lössboden angebaut. Doch der Wasser- und Stofftransport in so stark strukturierten Böden wie dem Lössboden ist nicht gleichförmig. Wurzelröhren, Regenwurmgänge und andere Poren bilden Bereiche, in denen das Wasser sehr gut fließt. In anderen Bodenbereichen, so auch in verdichtetem Boden, ist die Leitfähigkeit deutlich geringer. Die BGR untersucht diese Heterogenität des Transportes im Boden in unterschiedlichen Projekten, auch im Lössboden.


Je feiner die Poren, desto höher kann das Wasser durch die Kapillarkraft aufsteigen. Im Lössboden ist das Zusammenspiel von Kapillarkraft und Wasserleitfähigkeit idealJe feiner die Poren, desto höher kann das Wasser durch die Kapillarkraft aufsteigen. Im Lössboden ist das Zusammenspiel von Kapillarkraft und Wasserleitfähigkeit ideal Quelle: BGR

Mit Lebensmittelfarbe (Farbtracern) sichtbar gemachte Transportwege des Wassers in einem LössbodenMit Lebensmittelfarbe (Farbtracern) sichtbar gemachte Transportwege des Wassers in einem Lössboden Quelle: BGR

Doch auch in anderen Bereichen kommt uns die hohe Wasserspeicherkapazität der Lössböden zugute. Bei Starkregenereignissen nimmt er das Wasser auf und verzögert den schnellen Abfluss in Bäche und Flüsse. Der Lössboden kann so die Gefahr von Hochwasser und Überschwemmungen vermindern, solange die Aufnahmefähigkeit des Bodens für das Niederschlagswasser nicht überschritten wird.

Im Lössboden stimmt auch die Chemie. Der Kalk im Löss wirkt wie ein Puffer und bewahrt das Bodenwasser davor zu versauern. Zu saures Wasser ist schlecht für die Pflanzen und kann mehr Schadstoffe lösen, die dann ins Grundwasser gelangen. Die gelösten Stoffe können an den großen Oberflächen der Lösspartikel zurückgehalten oder durch Mikroorganismen abgebaut werden. Die hohe mikrobielle Aktivität im Lössboden hat zudem eine schnelle Umsetzung auch unerwünschter Stoffe zur Folge. So tragen im Lössboden viele Faktoren dazu bei, dass er ein sehr guter Grundwasserschützer ist. Wenn wir ihn und seine Funktionen entsprechend wertschätzen und schützen, wird er auch weiterhin zu sauberem Trinkwasser beitragen.

Das Bild zeigt das Lackprofil eines Kolluvisols über Gley. Ein Film über die Entstehung des Lackprofils ist im GeoChannel zu sehen. Kolluvisole entstehen durch die Umlagerung von Bodenmaterial, meist durch Wasser (Erosion), aber auch durch den Menschen. Der Kolluvisol dieses Standortes ist das Gesicht des Boden des Jahres 2021 – Lössboden und auf vielen Bildern aus unterschiedlichen Blickpunkten zu sehen, hier als Lackprofil. An den zwei Pflughorizonten und den Strohresten ist die starke Beeinflussung der Bodenentwicklung durch den Menschen sichtbar.
Obwohl der Boden im Vergleich zu anderen noch sehr jung ist, fand schon Tonverlagerung statt (Abreicherungs- und Anreicherungs-Horizont). Die zahlreichen Regenwurmgänge und Wurzeln zeigen die hohe biologische Aktivität. An den Ziegelresten und Holzkohlestückchen sieht man, dass es sich um umgelagertes Material handelt (Kolluvium). Die rostigen Flecken im unteren Bereich des Profils zeigen den Einfluss des Grundwassers (Vergleyung).


Download des August-Kalenderblatts zum Ausdrucken: Schwamm drüber

Weitere Informationen zum Boden des Jahres 2021 finden Sie hier.

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