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Gebrannter Staub

Lössboden - Der Boden des Jahres 2021

"Römersteine" - Reste eines Aquädukts in Mainz"Römersteine" - Reste eines Aquädukts in Mainz Quelle: © Stephan Dinges, stock.adobe.com

Noch heute zeugen viele kleine Mulden in der Landschaft von der Entnahme des Lösses als Baumaterial - hier wurde Staub zu Stein gebrannt!

Traditionell wurde in Deutschland viel mit Holz und Lehm gebaut. Das Know-how zur Herstellung von Mauerziegeln brachten einst die Römer mit. Da die Herstellung aufwendig und teuer war, wurden nur besondere Bauwerke, wie Aquädukte zur Wasserversorgung der römischen Städte, aus Mauerziegeln gebaut. Als Material wurde hierzulande neben Ton auch Lehm und tonhaltiger Löss zur Herstellung von Mauerziegeln verwendet.



Die Ziegelherstellung wurde lange als saisonaler Nebenerwerb betrieben. Die Feldbrandziegelei ermöglichte es nahezu überall zu brennen, und so richtete sich der Ort nach dem Vorkommen des Rohmaterials. Tonhaltiger Löss wurde mit Wasser vermischt, in Formen gepresst, über mehrere Wochen in Unterständen getrocknet und anschließend gebrannt. Die Feldbrandziegelei benötigte große Mengen an Brennstoff. Nur ein kleiner Teil der Steine eines Brandes waren von guter Qualität, da beim Ziegelbrand keine konstante Temperatur aufrechterhalten werden konnte. Zur Entnahme des Lösses wurden Tagebaugruben oder kleine Schachtanlagen angelegt. Das entnommene Material zwischen humosem Oberboden und Ausgangsmaterial veränderte den Horizontaufbau des Bodens. Der Abbau beeinflusste nicht nur den Bodenaufbau, sondern ließ auch Löcher in der Landschaft zurück. Trotz einer allmählichen Auffüllung der Löcher sind sie noch heutzutage am Boden, aus der Luft oder im digitalen Geländemodell zu sehen.

Zum Profil:
Dieser Boden wurde in ein frühes Stadium der Bodenentwicklung zurückversetzt, indem der ursprüngliche Boden für die Ziegelherstellung genutzt wurde. Dieser wenig entwickelte Boden wird Pararendzina genannt. Durch das gezielte Ablagern von humosem Material weist der Boden eine klare Trennung zwischen Oberboden und weitgehend unverändertem Ausgangsmaterial auf. Der Oberboden ist so mächtig, weil hier nach der Abgrabung humoses Material abgelagert wurde. Der Löss zeigt weniger Struktur als in anderen Lössböden, da er bis zum letzten Jahrhundert mehr als 4 m unter der Erdoberfläche lag.


Download des Oktober-Kalenderblatts zum Ausdrucken: Gebrannter Staub

Weitere Informationen zum Boden des Jahres 2021 finden Sie hier.


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