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Logo der Deutschen Rohstoffagentur in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

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Pressemitteilung

Hannover, 27.10.2020

Neue DERA-Studie:
China weitet Vormachtstellung im Kupfermarkt aus

Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) rechnet mittelfristig mit einer steigenden Kupfernachfrage bei zunehmenden Angebotsrisiken, so das Ergebnis der heute neu veröffentlichten DERA-Studie „Rohstoffrisikobewertung – Kupfer“.

Kupfer wird aufgrund seiner hervorragenden elektrischen Leitfähigkeit vorwiegend in elektrischen Anwendungen und als Stromleiter eingesetzt. Somit ist das Metall für die Umsetzung neuer nachhaltiger Megatrends wie die Energie- und Verkehrswende sowie die Dekarbonisierung der Gesellschaft und der Industrie unverzichtbar. In diesem Zusammenhang stehende Zukunftstechnologien werden den Kupferbedarf auch längerfristig maßgeblich beeinflussen. Darüber hinaus steigt seit Jahren der Kupferbedarf in China überdurchschnittlich stark an. Seit der letzten DERA Rohstoffrisikobewertung Kupfer aus dem Jahr 2013 konnte China seine Marktmacht im Kupfermarkt weiter ausbauen. Chinas Bedarf an raffiniertem Kupfer liegt mittlerweile bei über 50 % des Weltbedarfs. „Diese dominante Stellung birgt Risiken, da die weltweite Kupfernachfrage von der konjunkturellen Entwicklung Chinas abhängig ist“, erklärt DERA-Expertin Ulrike Dorner. „Aktuell erleben wir, wie Chinas wiederbelebte Wirtschaft die Kupfernachfrage und damit auch den Preis antreibt.“

Ebenso konnte China die Produktionskapazitäten für raffiniertes Kupfer weiter ausbauen und den globalen Anteil auf über 30 % erhöhen. Das Land ist damit der wichtigste Produzent von raffiniertem Kupfer und chinesische Hüttenlöhne gelten als Referenzlohn für die weltweiten Lohnhütten. Die seit Jahren fallenden Hüttenlöhne deuten auf große Überkapazitäten bei der Raffinadeproduktion in China hin. Die von der chinesischen Regierung geplante Konsolidierung der Kupferhütten greift derzeit noch nicht und es ist davon auszugehen, dass das Land seine Produktionskapazitäten weiter steigern wird.

Südamerika ist weiterhin wichtigste Bergbauregion für den Kupferbergbau. Allerdings konnte das bedeutendste Förderland Chile nicht mit der weltweit zunehmenden Bergwerksförderung mithalten und verlor globale Anteile. Derzeit hat das Land einen Anteil von etwa 28 % an der weltweiten Kupferförderung. Andere Länder wie Peru und die DR Kongo haben in den letzten zehn Jahren ihre Produktion deutlich steigern können. Mittlerweile hat die DR Kongo Sambia als wichtigstes Kupferbergbauland in Afrika abgelöst und ist viertwichtigstes Kupferförderland weltweit. Damit verschiebt sich die globale Kupferförderung in instabile und risikoreiche Länder. Diese Entwicklung wird auch in den nächsten Jahren fortschreiten, da in der DR Kongo neue Kupferprojekte entwickelt werden.

Recyclingmaterial aus Kupfer leistet bereits heute einen wichtigen Beitrag zu Erhöhung des Kupferangebots. Etwa 17 % der globalen Raffinadeproduktion werden aus Sekundärmaterial erzeugt. Der Großteil der Schrotte wird in China zurückgewonnen. Seit Ende 2018 sind in China neue Importbeschränkungen für Kupferschrott in Kraft. Mittlerweile werden bestimmte Schrottqualitäten wieder als Rohstoffe umklassifiziert, die dann nicht mehr den Importrestriktionen unterliegen. „Derzeit beobachten wir, dass China das gesunkene Sekundärangebot durch erhöhte Importe von raffiniertem Kupfer ausgleicht“, so die Expertin Dorner. Es bleibt abzuwarten, wie sich die aktuellen chinesischen Importrestriktionen auf den primären und sekundären Kupfermarkt auswirken werden.

Kurzfristig gesehen wird die Covid-19-Pandemie den Kupfermarkt weiterhin beeinflussen. Sollte es wieder zu regionalen Lockdowns in den Bergwerksregionen kommen, kann dies Auswirkungen auf die Lieferkette haben. Gleichzeitig ist ungewiss, wie sich die Nachfrage entwickeln wird.

Weitere Informationen:
https://www.deutsche-rohstoffagentur.de/DERA/DE/Home/dra_node.html

Fachliche Ansprechpartnerin:
Ulrike Dorner, E-Mail: Ulrike.Dorner@bgr.de, Tel. 030 36993 231


Pressekontakt:

Claudia Blume, Tel.: 0511 6432835
E-Mail: info@bgr.de, Internet: https://www.bgr.bund.de

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