Klimaschutz durch Moorentwicklung
Hauskolloquium am Dienstag, den 25. Juni 2019 um 10°° Uhr im Großen Sitzungssaal des Hauses.
Moderation: Johannes Müller
H. Höper: Klimaschutz auf landwirtschaftlich genutzten Mooren
Moore und weitere kohlenstoffreiche Böden mit Bedeutung für den Klimaschutz nehmen in Niedersachsen gut 10 % der Landesfläche ein und tragen mit etwa 11 % zu den gesamten Treibhausgas-Emissionen des Landes bei. Ursache ist vor allem die entwässerungsbasierte, landwirtschaftliche Moornutzung, die allerdings in einigen großen Moorgebieten eine besondere wirtschaftliche Bedeutung aufweist. Es gilt Maßnahmen zu entwickeln, die zu einer deutlichen Minderung der Treibhausgasemissionen führen und einer betriebswirtschaftlich orientierten Landwirtschaft eine Perspektive bieten.
S. Frank: Projekte zur Erprobung und Umsetzung wasserregulierender Maßnahmen auf landwirtschaftlich genutzten Mooren
Eine Reduktion von Treibhausgasemissionen aus landwirtschaftlich genutzten Mooren erfordert deutlich höhere Moorwasserstände. Die geringe Wasserleitfähigkeit der gesackten und teilweise zersetzten Torfe hemmt aber die Wasserleitung zwischen Graben und Torfkörper, auch erschweren trockene Sommer die Vernässungsmaßnahmen. In zwei Modellprojekten unter Leitung oder Beteiligung des LBEG werden die Auswirkungen von Maßnahmen zur Anhebung der Moorwasserstände u.a. auf die Hydrologie, die Treibhausgas-Emissionen und die Landbewirtschaftung untersucht.
B. Tiemeyer (Thünen Institut, Braunschweig, Agrarklimaschutz): Einfluss des Wassermanagements auf die Emission von Treibhausgasen
Entwässerte organische Böden sind in vielen Ländern, darunter auch in Deutschland, eine starke Quelle anthropogener Treibhausgase (THG). In diesem Vortrag wird ein Überblick über die THG-Emissionen aus Mooren sowie über Ansätze zur Emissionsminderung gegeben. Neben der klassischen naturschutzorientierten Wiedervernässung wird derzeit verstärkt zu nassen Nutzungsformen („Paludikulturen“) und zum Wassermanagement im Grünland z.B. durch Unterflurbewässerung geforscht. Hier werden beispielhaft Ergebnisse aus Projekten zur Torfmooskultivierung auf Schwarztorfen und zum Wassermanagement in intensiv genutzten Grünländern vorgestellt.
Quelle: H. Höper | Quelle: B. Tiemeyer |