Süßwasserlinsen
Vortrag am Mittwoch, den 17. September 2014 um 11.00 Uhr in Raum 204/ Haus II
Georg Houben: Grundwasserneubildung als Funktion der Flächennutzung auf der Insel Langeoog
Die tiefengestaffelte Beprobung und hydro- und isotopenchemische Analytik des Grundwassers auf der Insel Langeoog erlaubte eine Differenzierung der internen Dynamik einer Süßwasserlinse. Aus der aus Tritium-Helium-Datierungen des Grundwassers abgeleiteten Altersschichtung ergaben sich starke räumliche Unterschiede in der Grundwasserneubildung, die wiederum auf unterschiedliche Flächennutzungen zurückgeführt werden konnten.
Wie zu erwarten, liefern bebaute und bewaldete Bereiche deutlich weniger Neubildung als die Dünenbereiche. Überraschend war jedoch, dass die Dünentäler gegenüber den Dünenkämmen fast das Doppelte an Neubildung liefern. Dies ist auf die Benetzungshemmung der trockenen Dünensande zurückzuführen, die zu einem Abperlen des Wassers führen.
Stephan Costabel: Welche Informationen liefern hydrogeophysikalische Untersuchungen zur Charakterisierung von Süßwasserlinsen?
Am Fallbeispiel der Süßwasserlinse auf der Nordseeinsel Langeoog wird gezeigt, welchen Mehrwert die hydrogeophysikalische Erkundung aus der Luft und vom Boden aus hat. Insbesondere durch den Einsatz elektromagnetischer Methoden (Hubschrauber-Elektromagnetik, Transiente Elektromagnetik und Nuklearmagnetische Resonanz) lassen sich Ausdehnung der Linse und Salinitätsgrad des Grundwassers bestimmen sowie lithologische Zusatzinformationen gewinnen.