BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Ein Mitarbeiter der BGR befüllt die Lithium-Extraktionsanlage mit Formationswasser aus 3.500 Meter Tiefe. Im Hintergrund der Bohrlochkopf der Forschungsbohrung Horstberg Z1.

BGR testet erstmals Lithiumgewinnung aus Tiefenwässern in Norddeutschland, 25.09.2023

Die BGR testet im Rahmen des Verbundprojekts Li+Fluids erstmals eine technische Umsetzung zur Extraktion von Lithium aus Tiefenwässern in Norddeutschland. Hierzu soll heißes Formationswasser aus ca. 3.500 Meter Tiefe an die Oberfläche gefördert und der Rohstoff mit Hilfe von Sorptionsprozessen extrahiert werden.

Die BGR nutzt hierfür ihre Forschungsbohrung Horstberg Z1 bei Dreilingen (Landkreis Uelzen), in der in den vergangenen 20 Jahren bereits geothermische Grundlagenforschung betrieben wurde. Gegenwärtig wird im Rahmen des Projekts Li+Fluids ein speziell entwickelter Prototyp zur Extraktion von Lithium aus Tiefenwässern getestet und an die bestehende Geothermie-Bohrung angeschlossen. Das Extraktionsgerät wurde im Forschungsverbund UnLimited von den Firmen EnBW und Hydrosion entwickelt.

Finanziert wird das Projekt Li+Fluids durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Ziel ist es, in Kooperation mit dem Forschungsverbund UnLimited an Geothermie-Standorten zusätzlich zur Strom- und Wärmegewinnung Methoden zur Lithiumextraktion für eine mögliche Produktion des Batterierohstoffs zu erforschen. Eine erfolgreiche heimische Gewinnung von Lithium aus Tiefenwässern würde Deutschland unabhängiger von Rohstoffimporten machen und gleichzeitig aufgrund kürzerer Transportwege und geringerer Emissionen CO2 einsparen.

Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR erwartet, dass die weltweite Nachfrage nach Lithium bis 2030 die zu erwartende globale Gesamtproduktion um ein Dreifaches übersteigen könnte. Hauptgrund für diesen Trend ist der steigende Bedarf von Lithium-Akkus in der E-Mobilität. Im Norddeutschen Becken und im Oberrheingraben ist das Potenzial für die Förderung von Lithium vielversprechend. In den hydrothermalen Fluiden des Norddeutschen Beckens wurden bereits erhöhte Lithiumgehalte von bis zu 350 mg pro Liter Tiefenwasser nachgewiesen.

Nach einem erfolgreichen Test des Extraktionsgerätes in der bestehenden Geothermie-Bohrung sind im Rahmen des Projekts Li+Fluids für das Frühjahr 2024 konkrete Versuche zur Gewinnung von Lithium aus den Tiefenfluiden geplant.

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