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Nationales Bohrkernlager: Untersuchungen an Sedimenten aus der Frühzeit der Erde, 27.02.2023 Eine internationalen Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat jetzt im Nationalen Bohrkernlager bei der BGR in Berlin geowissenschaftliche Proben aus der Frühzeit der Erde untersucht. Dabei handelt es sich um Bohrkerne mit einer Gesamtlänge von rund 2.900 Metern aus dem Projekt BASE (Barberton Archaean Surface Environments) des internationalen kontinentalen Bohrprogrammes ICDP. Sie stammen aus dem Grenzgebiet von Südafrika zu Eswatini (dem früheren Swaziland) und beinhalten als Teil der so genannten Moodies-Gruppe aus dem Barberton Grünsteingürtel eine der ältesten Flachwasserablagerungen der Erde.
Trotz ihres immensen Alters von etwa 3,2 Milliarden Jahren sind die Sedimentstrukturen hervorragend erhalten, so dass die rund 60 beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Beprobung und Dokumentation der Bohrkerne Wellenrippel, Regentropfenmarken, Trockenrisse und mikrobielle Matten erkennen konnten. Koordiniert wurden die Untersuchungen der jetzt abgeschlossenen ersten Bearbeitungskampagne von Prof. Christoph Heubeck von der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Vor rund drei Milliarden Jahren war die Atmosphäre der Erde noch sauerstofffrei. Die Länge eines Tages betrug ca. 13 Stunden. Vegetation gab es noch nicht. Es war sehr heiß und schwül. Das Meerwasser war eisengesättigt. Die Flachwasserbereiche waren von ausgedehnten mikrobiellen Matten bedeckt, deren Funktion und Anpassungsstrategien an die Umwelt Gegenstand der Untersuchungen des internationalen Forschungsteams ist.
Foto: Das internationale Forschungsteam bei der wissenschaftlichen Erörterung der in den Regalen gelagerten Bohrkerne.
Foto: Rote, feinlaminierte, hämatitische Bändereisenerze und Jaspilite aus einer Tiefwassereinheit der Moodies-Gruppe.
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