BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Die BGR-Delegation in Santiago de Chile (Foto von links): Michael Schmidt, BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel, Achim Constantin.

BGR engagiert sich bei Rohstoff-Dialog mit Lateinamerika, 08.11.2022

Die BGR unterstützt den Rohstoffdialog mit Lateinamerika. Eine BGR-Delegation unter Leitung von BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel flankierte jetzt mit ihrer Expertise drei hochrangige Veranstaltungen in Santiago de Chile.
Im Zentrum stand ein zweitägiger Rohstoff-Kongress der EU mit Lateinamerika. Die Veranstaltung, die von der chilenischen Bergbauministerin Marcela Hernando Pérez und dem EU-Botschafter in Chile, Léon de la Torre Krais, eröffnet wurde, beschäftigte sich mit dem Thema Rohstoffe für die Energiewende. Diskutiert wurden sowohl aktuelle politische Entwicklungen als auch gegenwärtige Möglichkeiten der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Dabei ging es auch um etwaige Investitionen in die Rohstoffgewinnung und Weiterverarbeitung sowie um Fragen einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Rohstoffversorgung. Michael Schmidt, Lithium-Experte der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der BGR, wies in einem Vortrag auf aktuelle globale Herausforderungen bei der der Rohstoffbeschaffung hin. Angesichts der dynamischen Entwicklung der Elektromobilität spiele die Frage der Rohstoffsicherung auf lange Sicht eine wichtige Rolle für den Industriestandort Deutschland, so Schmidt.
Mit dem Thema kritische Rohstoffe und der Versorgung der deutschen Industrie mit diesen Mineralien befasste sich eine Veranstaltung des Kompetenzzentrums Bergbau und Rohstoffe der Deutschen Auslandshandelskammer (AHK) Chile, die vom chilenischen Bergbauministerium und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt wurde. Unter dem Thema «Deutsch-Chilenische Rohstoffkooperation: Strategische Partner in einem neuen globalen Kontext» erörterten Vertreterinnen und Vertreter deutscher und chilenischer Behörden sowie Expertinnen und Experten des Bergbausektors beider Länder Chancen und Möglichkeiten einer künftigen Zusammenarbeit. Dr. Peer Hoth, Leiter des Referates Rohstoffstrategie und mineralische Rohstoffe im BMWK, nannte als mögliche Punkte einer solchen Zusammenarbeit u.a. die Themen nachhaltige Rohstoffverarbeitung, Rohstofftechnologie, Automatisierung, Digitalisierung und Landrehabilitierung. Auch in der Zusammenarbeit zwischen Geologischen Diensten und Universitäten bzw. Forschungseinrichtungen sieht das BMWK große Chancen. In einem weiteren Vortrag zeigte Achim Constantin, Leiter des BGR-Projekts „Regionale Kooperation zur nachhaltigen Gestaltung des Bergbau in den Andenländern“, konkrete Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit für einen nachhaltigen Bergbau in der Andenregion auf. Seit 2016 betreibt die BGR das Projekt gemeinsam mit lateinamerikanischen Partnerinstitutionen, darunter Umwelt- und Bergbauministerien, zuständige staatliche Aufsichts- und Genehmigungsbehörden, geologische Dienste, Verbände der Bergbauindustrie sowie Nichtregierungsorganisationen.
Parallel zu dieser Veranstaltung trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Geologischen Dienste in Europa, EuroGeoSurveys (EGS), und der lateinamerikanischen Asociación de Servicios de Geología y Mineriá (ASGMI). Bei den Gesprächen ging es um die Harmonisierung und Standardisierung von grenzüberschreitenden geologischen Basisdaten. In Europa wurden hierzu durch den Aufbau des Internetportals EGDI bereits wichtige Arbeiten geleistet. BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel, der derzeit auch als EGS-Präsident amtiert, stellte gemeinsam mit seinen EGS-Kollegen die laufenden Entwicklungen bei der Umsetzung der gemeinsamen geologischen Dateninfrastruktur vor. Ziel ist es, europaweit vereinheitliche Daten und Informationen für nationale und internationale Entscheidungsebenen bereitzustellen. Die EU-Kommission unterstützt und fördert diese Arbeiten. Bei dem Treffen in Santiago de Chile zeigten die lateinamerikanischen geologischen Dienste großes Interesse, an den europäischen Erfahrungen zu partizipieren. Beide Seiten wollen den Dialog in dieser Frage fortsetzen.

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