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BGR-Forscher registrieren Infraschall von Raketenstarts, 14.06.2021 Raketenstarts von Weltraumbahnhöfen wie Cape Canaveral in den USA erzeugen Infraschall – einen tieffrequenten Schall unterhalb der Hörschwelle des Menschen. Hochempfindliche Instrumente, wie die Messstationen des globalen Überwachungssystems für die Einhaltung des Kernwaffenteststoppvertrags, CTBT, können Infraschallsignale aufzeichnen. Zu ihnen gehören auch die die Anlagen der BGR im Bayerischen Wald und in der Antarktis. Jetzt gelang es BGR-Forschern, bei einer Untersuchung von 1001 Raketenstarts im Zeitraum von Januar 2009 bis Juni 2020 in 733 Fällen Infraschall-Signaturen an den Messstellen des CTBT-Netzes zu identifizieren. Für die Studie, die in der Fachzeitschrift "Geophysical Research Letters" publiziert wurde, nutzte das BGR-Team die Signaturen von ausgewählten Raketentypen, darunter Space-Shuttles und Falcon 9-Raketen von SpaceX, um verschiedene Phasen eines Starts zu charakterisieren. Die gemessenen Amplituden der Drucksignale wurden dabei erstmals mit der Energie in Relation gesetzt, die während eines Raketenstarts freigesetzt wird. Studien wie diese sind wichtige Meilensteine, die Detektionsfähigkeit des CTBT-Messnetzes fortlaufend zu untersuchen. Weitere Informationen in englischer Sprache finden sich auf den Webseiten der American Geophysical Union (AGU), von Science Daily und der American Association for the Advancement of Science (AAAS). Zudem hat die BGR die Infraschall-Signaturen in ihrem Produktcenter zur Verfügung gestellt, um weiterführende Studien zu Infraschall von Raketen und dessen Ausbreitung in der Atmosphäre anzuregen. |