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DR Kongo – Sorgfaltspflichten gelten im Kleinbergbau auch für Kobalt, 16.06.2020 Die Demokratische Republik Kongo hat ihr Zertifizierungssystem für mehr Nachhaltigkeit in den Rohstofflieferketten aus dem Kleinbergbau erweitert. Das von der BGR initiierte und mit der kongolesischen Regierung weiterentwickelte CTC-System (Certified Trading Chains) wird in dem zentralafrikanischen Land jetzt auch auf Kobalt ausgedehnt – einem Schlüsselrohstoff für die Elektromobilität. Ebenso wie bei den sogenannten Konfliktmineralen Zinn, Tantal, Wolfram und Gold soll künftig auch die artisanale Kobaltförderung die international geforderten Sorgfaltspflichten eines verantwortungsvollen Bergbaus erfüllen. Unabhängige Auditoren prüfen auf Basis des CTC-Systems u.a. vor Ort, ob Auflagen zur Arbeitssicherheit und zum Umweltschutz eingehalten werden oder ein wirtschaftlicher Beitrag zur Entwicklung der Region im Umfeld der Bergbaubetriebe geleistet wird. Seit der Einführung des CTC-Systems im Jahr 2011 haben sieben Betriebe mit insgesamt 67 einzelnen Abbaustandorten in der DR Kongo den Nachweis erbracht, dass dort verantwortungsvoller Bergbau auf Tantal (Coltan) oder Zinn betrieben wird. Bis Ende 2020 sollen 10 weitere artisanale Betriebe zertifiziert werden, darunter auch eine Kobaltmine. Die BGR wird diesen Prozess im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen ihrer Beratung der DR Kongo weiter flankieren. Kobalt ist ein wesentlicher Rohstoff für die Herstellung von wieder aufladbaren Lithium-Ionen-Batterien, die für den Ausbau der Elektromobilität benötigt werden. Der Rohstoff wird zu mehr als 60 % in der DR Kongo gewonnen. Dort wird er vorwiegend im industriellen Abbau gefördert, aber auch im Kleinbergbau gewonnen. Dabei wird das Erz mit einfachsten Mitteln von Hand abgebaut. Mit einem Weltmarktanteil von durchschnittlich 10 % spielt der kongolesische Kleinbergbau für die globale Kobaltversorgung eine signifikante Rolle. |