BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Kohlenwasserstoffvorkommen im Salzstock Gorleben

Hauskolloquium am Dienstag, den 27. März 2012 um 10°° Uhr im Großen Sitzungssaal des Hauses.
Moderation: S. Heusermann


M. Pusch: Verteilung der Kohlenwasserstoffe (KW) im Salzstock Gorleben im Makro- und Mikromaßstab

Seit März 2011 werden im Rahmen der Weitererkundung des Salzstocks Gorleben Untersuchungen hinsichtlich der mineralogisch-geochemischen Zusammensetzung von KW-führenden Hauptsalzproben und der Verteilung der KW durchgeführt. Im Vortrag werden die bisher erzielten Ergebnisse und Interpretationsansätze hinsichtlich der makroskopischen und mikroskopischen Verteilung der KW im Hauptsalz (z2HS1) im Querschlag 1 West vorgestellt. Er umfasst neben der Präsentation der Ergebnisse aus der UV-Bohrkerndokumentation auch die bisherigen Resultate aus mikrostrukturellen Untersuchungen von Dünn- und Dickschliffen, dem Confocal Laser Scanning Microscope (CLSM) und dem Environmental Scanning Electron Microscope (ESEM).

Die UV-Kernaufnahmen zeigen, dass die im Salzgestein enthaltenen KW größtenteils in Form von unregelmäßigen KW-Nestern und -Schlieren ungleichmäßig im Gestein verteilt sind. Die Mehrheit der im Gestein enthaltenen KW befindet sich auf den Korngrenzen bzw. auf Rissen und bevorzugt entlang von Bewegungsbahnen. Auf Grund der mikrostrukturellen Beobachtungen ist davon auszugehen, dass der Großteil der im Gestein enthaltenen KW intrakristallin gebunden vorliegt.

A. Haeger, N. Fitz, J. Kus, G. Scheeder, S. Schlömer, C. Ostertag-Henning: Kohlenwasserstoffe im Hauptsalz des Querschlags 1 West: Ergebnisse zu Mengen, Zusammensetzung und Verteilung

Im Rahmen der Weitererkundung des Salzstockes Gorleben werden aktuell Arbeiten zur Ermittlung der Mengen an KW im Salzgestein durchgeführt.

Dazu werden mit verschiedenen analytischen Methoden gasförmige und flüssige KW erfasst. Aus den Ergebnissen werden neben Informationen zur Menge und Zusammensetzung auch Hinweise auf Herkunft und Verteilung abgeleitet.

Weiterführende Arbeiten untersuchen das Verhalten der KW bei einem möglichen Aufheizen des Salzgesteins nach Einlagerung wärmeproduzierenden Materials.

H. Shao, B. Paul, B. Zaretzki, J. Hesser: Druckaufbaumessungen und Permeabilitätsmessungen in Kohlenwasserstoffführenden Bereichen des Salzstocks Gorleben

In 6 m langen KW-Erkundungsbohrungen werden Druckaufbaumessungen (in KW-Packerbohrungen) und Permeabilitätsmessungen durchgeführt. Ziele der KW-Packerbohrungen sind die Analyse der Isoliertheit bzw. Interkonnektivität der erbohrten KW-Vorkommen, die Untersuchung von möglichen kleinräumigen KW-Migrationswegen im Hauptsalz, die Bereitstellung einer Datenbasis für die Größenabschätzung der KW-Vorkommen sowie die Ermittlung der KW-Zutrittsraten.

Bei der Planung und Ausführung der Messungen wurden Aspekte wie Langzeitüberwachung, kontinuierliche Messung mit hochauflösenden Messapparaturen, Lage der Messbereiche außerhalb der Auflockerungszone der Strecken sowie getrennte Probennahme von gasförmigen und flüssigen KW für weitere Laboruntersuchungen berücksichtigt. Zusätzlich werden in den KW-Erkundungsbohrungen Permeabilitätsmessungen durchgeführt, um die UV-auffälligen Bereiche hydraulisch zu charakterisieren. Im Vortrag wird über erste Zwischenergebnisse aus den In-situ-Untersuchungen berichtet.

T. Nowak: Bestimmung der Größen von Kohlenwasserstoff-Vorkommen im Salzstock Gorleben

Phasenverhalten (Fluidvolumen im KW-Vorkommen)

Das Fluidvolumen eines KW-Vorkommens kann mittels einer Materialbilanzberechnung bestimmt werden. Hierzu muss eine geeignete Abfolge von Messungen zu den mittleren Drücken im Fluidvorkommen und zu den zugetretenen Volumina von freiem Gas und flüssigen KW vorliegen. Aus einer Vorbohrung im Erkundungsbereich 1 des Salzstocks Gorleben liegen Messdaten vor, die mit einer Materialbilanzberechnung ausgewertet werden können.

Am Beispiel dieses Datensatzes wird das Verfahren erläutert.

In die Berechnung gehen die aus der KW-Zusammensetzung ermittelten Fluideigenschaften ein, z.B. das Phasenverhalten (siehe Abbildung). Anhand der Materialbilanzberechnung wird eine vorläufige Eingrenzung des durch die Vorbohrung aufgeschlossenen Fluidvolumens im KW-Vorkommen angegeben.

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